Drohnen in der DDR

Martin Kaule

Administrator
Über wieviele Drohnen verfügte die GSSD/WGT eigentlich zum Zusammenbruch des Systems auf dem Gebiet der DDR? Hat da jemand zufällig Zahlen zur Hand?

BG
Martin
 
Hmmm, wenn man wüsste wieviele Starter eine der fünf hier stationierten "Drohnenstaffeln" hatte dann könnte man das hochzählen. Wenigstens zwanzig werden es gewesen sein. Also jene vom oben genannten Typ. Wenn man davon ausgeht das jede Staffel vier Starter hatte. Halte ich für das Minimum.
 
Hab das mal publiziert vor einiger Zeit. Muss ich nachschauen. (...)

Nachtrag, doch gefunden, Fliegerrevue X Nummer 24:

Mahlwinkel stimmt vermutlich nicht, da muss wohl Küstrin-Kietz stehen.
 

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5 Drohnenstaffeln - wo waren die denn alle stationiert?

BG
Martin

Wahrscheinlich waren das für die 1. Garde Panzerarmee Brandis, für die 2. Garde Panzerarmee Parchim, für die 3. Stoßarmee Stendal, für die 8. Garde Armee Weimar und für die 20. Garde Armee Mahlwinkel mit je vier Drohnen, Sichergestellt vom 961. ORAP in Werneuchen.
 
Andre, dieses "961. ORAP in Werneuchen" ist ein Schreibfehler. Es gab kein 961. Regiment, es ist das 931. Regiment (die hatten keine Drohnen) gemeint, sorry. Es gab nur diese fünf Staffeln, den von dir genannten Armeen unterstellt.
 
Vielen Dank für eure Antworten. Wieviele unterschiedliche Typen wurden denn damals eingesetzt? Konnten die Drohnen nur "aufklären" oder auch bei Bedarf "stören"?

Küstrin-Kietz meint das Objekt was unlängst zurück gebaut wurde?

BG
Martin

PS: Beiträge aus Parchim mal hierher in einen eigenständigen Beitrag kopiert
 
Andre, dieses "961. ORAP in Werneuchen" ist ein Schreibfehler. Es gab kein 961. Regiment, es ist das 931. Regiment (die hatten keine Drohnen) gemeint, sorry. Es gab nur diese fünf Staffeln, den von dir genannten Armeen unterstellt.

Ja, dieses Küstrin-Kietz.

Soweit mir bekannt nur das genannte Modell, die Tu-143. Das die auch stören kann im Sinne Funkelektronischer Kampf, dazu ist mir nichts bekannt. Belege für den Einsatz Vorgängermodell Tu-141 fehlen.

Etwas "unscharf" ist auch der Zeitpunkt seit wann diese Drohnen in der DDR operierten.

Man kann übrigens davon ausgehen das ein Starter mehr als nur eine Drohne starten konnte. Es gibt ein Nachladefahrzeug das zum Komplex dazu gehört. WIMRE passen da mehrere Tu-143 rauf.
 
Wo wurde der Einsatz der Drohnen eigentlich in der DDR regelmäßig trainiert? An den Stationierungsorten bzw. den hiesigen Truppenübungsplätzen oder gab es eine zentrale Ausbildungsstätte dafür? Die Führung der Drohne erfolgte auch über eine eigens ausgestattete Kabine?

BG
Martin
 
Bis vor ein paar Jahren war zum Thema fliegende Drohnen in der DDR faktisch nichts bekannt. Aber MVM hatte das mal fotografiert: http://www.16va.be/page_mig_drone.html

Und es fand sich ein Zeitzeuge der so ziemlich genau diese Situation über seinem Haus beobachtet hatte. Abseits vom Stationierungsort und auch nicht im Nahbereich eines Truppenübungsplatzes.

PS: So wie Belege für Tu-141 (Vorgänger) fehlen, gibt es auch keine Hinweise für Tu-243 (Nachfolger) in der DDR.
 
Und es fand sich ein Zeitzeuge der so ziemlich genau diese Situation über seinem Haus beobachtet hatte. Abseits vom Stationierungsort und auch nicht im Nahbereich eines Truppenübungsplatzes.


Verrätst Du auch, wo das gewesen ist Stefan. Gab es in der Nähe etwas interessantes aus der Luft zu beobachten?
Über seinem Haus? Dann flog der Starter wohl sehr niedrig oder hatte der Zeitzeuge ein Fernglas in Nutzung?


BG
Andreas :numbness:
 
Das war im Raum Fürstenberg, Situation wie auf dem verlinkten Foto (MiG-23 und Tu-143), sehr tief und folglich auch hörbar, zur Tarnungskontrolle bspw. gab es in der Gegend so einiges. Bei derartigen Flügen ging es aber wohl eher um das Ausbildungselement Abfangen eines Marschflugkörpers. Daher, diese Drohnen wurden wohl als Ziele benutzt für die Jagdfliegerkräfte. Neben primärer Verwendung als Aufklärungsdrohne. Beides gleichzeitig kann möglich sein. Wirklich bekannt ist zu diesem Themenkomplex nicht wirklich was. Bin schon froh das die Stationierungsorte, Basierungswechsel Staffelnummern, Unterstellungen benennbar sind sowie einzelne Fotobelege und einige Zeitzeugen existieren. Meines Wissens erstmals (mit Ortsbezug) tauchte das Thema im Buch von Eberhart Schultze über die Parchimer Flugplatzgeschichte auf. Die gemeinsamen Recherchen vor Ort Ende der 1990er-Jahre brachten es zu Tage. Vermutlich ein Stück von so einer Drohne hielt ich allerdings Mitte der 1990er-Jahre in Dresden-Hellerau in den Händen, mir damals noch unbekannt. Der bekannte Wilfried Kopenhagen hatte so 1992/93 eine Tu-143 - wohl auf dem Flugplatz Mahlwinkel - fotografiert. Stück für Stück kam etwas dazu. Und das System wird ja immer noch benutzt.
 
Danke. Auf die Idee mit dem "abfangen eines Marschflugkörpers" bin ich nicht gekommen. Ich hielt das gar nicht
für realistisch, nachdem ich mir jedoch die Geschwindigkeiten angeschaut habe mit der diese unterwegs
waren sowie Länge und Breite, ist es vielleicht möglich.
Hat die NATO auch ähnliche Übungen geflogen? Ist das heute noch denkbar?
Frage ich als Laie vom Bodenpersonal.. :numbness:

BG
Andreas
 
Also, im ersten Golfkrieg haben hoch motivierte, gut ausgebildete und straff geführte irakische Flugabwehrbesatzungen mit herkömmlichen 23mm-Flak (Zwilling, Vierling, weiß nicht mehr) tatsächlich erfolgreich anfliegende Marschflugkörper bekämpfen können. Zur NATO damals kann ich nichts sagen. In den 1980er-Jahren gab es aber auf sowjetischer Seite keine vergleichbaren tieffliegenden Marschflugkörper im Arsenal mit deren Einsatz man auf dem europäischen Kriegschauplatz hätte rechnen müßen. Übrigens, für gemeinsame Flugformationen von MiG-23 und Tu-143 gibt es keine belastbaren Belege dahingehend das hier das Abfangen von Marschflugkörpern geübt wurde. Die Abwehr derselben war aber damals im Osten ganz groß geschrieben.
 
Herzlichen Dank für die informative Antwort sagt das
nun fast schläfrige Bodenpersonal ;-)
Uuuh. Dritter Golfkrieg.... Bundeswehr.... da verkrümel ich mich lieber.
Das ist wie mit der Sache in Merseburg... gab es nicht...
 
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