Absolut nicht empfehlenswert
Kann mich dem nicht anschließen. War am Freitag 2 Stunden vor Ort und heute nochmal 4. Ich denke jeder sollte sich eine eigene Meinung bilden.
Die Audio-Tour habe ich nicht genutzt, da ich lieber selber entscheide was ich mir (intensiver) ansehe . Audio-Guides nutze ich, wenn ich dadurch mehr Informationen erhalten kann, als durch das reine Begehen des Ortes (Beispielsweise bei der Festung Dresden). Die Ausstellungsstücke im MHM enthalten in meinen Augen genug Informationen (sogar mehr, als bei einem Besuch erfassbar). Bei einer derart umfangreichen Ausstellung kann die Audio-Tour nur ein Kompromiss sein, alles zu zeigen und zu erläutern wäre illusionär. Hier war es wahrscheinlich notwendig eine möglichst repräsentative Auswahl für einen gewissen zeitlichen Rahmen zu treffen. Ob das gelungen ist muss jeder Benutzer selber entscheiden. Die Audio-Tour ist lediglich eine Option für einen Besuch, mehr nicht.
Das man sich keine eigene Meinung machen kann verstehe ich nicht. Also ich kann mir immer eine eigene Meinung bilden, wer oder was soll mich daran hindern? Meine Geschichtsauffassung bilde ich mir nicht bei einem Museumsbesuch, den sehe ich lediglich als Ergänzung an, in dem er Sachverhalte anschaulich macht und näher beleuchtet.
Die Darstellung im MHM ist in meinen Augen sachlich und ausgewogen und das, trotz des immer wieder besonders sensiblen Zeitabschnitts der Deutschen Teilung und der möglicherweise damit verbundenen persönlichen Befindlichkeiten. Ich hatte nicht das Gefühl das mir eine bestimmte Meinung aufgezwungen werden soll.
Die Vitrinen wirken nicht überladen, im Gegenteil oft wurden bewusste Reduzierungen vorgenommen, in dem nur Teile von Waffensystemen exemplarisch gezeigt wurden.
Zur inhaltlichen Gestaltung: es werden alle Teilbereiche der Militärgeschichte abgedeckt, auch die, die man meist nicht im Fokus hat (Mode, Spiel, Tiere...).
Es gibt zwei große Teilungen: einmal eine chronologische Darstellung von 1300 bis heute (dreigeteilt 1300-1914, 1914-1945, 1945-heute) und dann separate Blöcke zu verschiedenen Schwerpunkten (werde ich später detailliert und bebildert darstellen). Um das Zurechtfinden zusätzlich zu erleichtern, gibt es an der Info einen kostenlosen Übersichtsplan aller Etagen.
Unfreundliches Personal habe ich nicht erlebt: freundliche Bedienung an der Garderobe (kostenlos) trotz Massenandrang am Sonntag (für mich wegen des Andrangs nicht der Tag erster Wahl, zumindest solange es noch so neu und kostenlos ist) und an der Infotheke. Den Hinweis einer Angestellten, dass ich nicht mit Blitz fotografieren dürfte, habe ich akzeptiert.
Für die Besucher wurden ständig kostenlose Führungen angeboten, die sehr gut angenommen wurden.
Was die Wahl der Gestaltungsmittel anbelangt, hat man versucht alle Register zu ziehen, dass wird sicher nicht jedem gefallen. Manche gestalterischen Elemente haben auch mir nicht gefallen. Im 3. OG stehen die Vitrinen in Blöcken teilweise so eng beieinander, dass man kaum durchlaufen kann bzw. geht das nur in einer Richtung. Alle Beschriftungen sind in Deutsch und Englisch gehalten. Beim Themenblock "Leiden" hat man ein Gestaltungsmittel gewählt um den sehr jungen Besuchern Einblicke (die sie wohl kaum verarbeiten können) zu erschweren. Verstehe sowieso Leute nicht, die mit kleineren Kindern dort hingehen, denn um die Thematik halbwegs verstehen zu können, sollte man ein gewisses Alter erreicht haben.
Das Museum ist auch nicht komplett fertig, es fehlen noch einige Exponate im Inneren und auch im Außenbereich wird wohl noch mehr dazu kommen.
Manche monieren die bauliche Veränderung des Gebäude, ich finde das OK, es macht auch Gestaltungen möglich, die sonst nicht gegeben wären (eine aufgerichtete A4 im Gebäude). Zudem gibt es in Dresden soviele Militärbauten aus der Kaiserzeit, dass es in meinen Augen nicht erforderlich ist, jedes davon im ursprünglichen Zustand zu erhalten oder wiederherzustellen. Viele bauliche Details im Inneren und Äußeren sind ja auch erhalten geblieben.
Im Vergleich wirkt für mich die Ausstellung vor dem Umbau völlig altbacken und weniger aussagekräftig.
Die Museum in der jetzigen Form wird sehr gut angenommen (Besucher über Besucher). Ich hatte nicht das Gefühl, dass viele enttäuscht oder unzufrieden waren.
Für mich hat sich der Besuch gelohnt und es wird sicher nicht der letzte sein, vor allem wenn man sich Dinge in Ruhe und im Detail ansehen will.
Gruß Klaus