Der morbide Charme des Harzes

martin2

Well-known member
Im Harz findet man viele bauliche Zeugen anderer Zeiten, einzelne Objekte sind hier oft erörtet worden.

Völlig zufällig fand ich auf Yt eine dreiteilige (je gut 90min) Dokumentation, die sich Lost Places im Harz widmet. Mir scheint, dass das von Amateuren gemacht wurde, aber so professionell, dass man die drei Teile auch gut im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zeigen könnte. (Einige kleine Fehler sind lässlich - die Treuhand hat 1945 mit Sicherheit nichts abgewickelt.)

Schön ist zudem, dass die Macher fleißig recherchierten, die Geschichte der einzelnen Objekte erzählen und zudem für jedes Objekt einen Zeitzeugen vor die Kamera bringen.

https://www.youtube.com/watch?v=WsjZk-9DbUo

https://www.youtube.com/watch?v=w1AZ8GZDMnw

https://www.youtube.com/watch?v=E2h8_73gz5g
 
Recht haste Martin. Wann ist Deine nächste Harzreise? Nur zu.
Habe kürzlich im Königreich Romkerhall ein Abenteuer erlebt. https://koenigreich-romkerhall.eu/Index.htm
Als allereinzigster Gast in diesem abgefahrenen Märchenschloß im Okertal (kein Handyempfang) wurde ich beinahe Zeuge / Opfer eines Einbruchs, der ausgerechnet in der Nacht meines AUfenthalts dort geschah.
GUt, also ich hatte nix mitbekommen, da mein königliches Gemach ganz oben und nach hinten raus, über der rauschenden Oker, lag.
Wurde morgens von der Polizei aus dem Nachbarreich Goslar aus dem Bett gewummert und gründlich vernommen.
Wegen meiner Staffage und Ausrüstung war ich zunächst Verdächtiger, was ich aber ausräumen konnte, obnwohl ich noch nachts um das Schloß unterwegs war.
DIe anderen nächtlichen Unholde hatten tatsächlich das TOr zum Königreich aufgebrochen (das ich zuvor gegen Mitternacht noch verschlossen hatte, um die Souveränität der Reichs sicherzustellen) und dann die ebenderige Etage durchwühlt und die Reichskasse aus dem Empfangstresen sowie die Pinkelkasse geklaut.

Der Harz ist sehenswert, wenn man den Anblick der entwaldeten Bergzüge - besonders im Westharz - ertragen kann.

Nahe der CLausthalZellerfelder SprengstofffabriksRuine kann man bogenschießend durch den Wald wildern https://www.harzagentur.de/outdoorcenter-harz/

In die Ballenstedter Napola ist kein Reinkommen, aber beim Verlaufen auf´s Gelände fand sich noch ein alter Schießstand aus DDR- Zeiten, fetzt urst.

Quedlinburg ist die Adresse für Altstadt/Historiefreunde und der Brocken gilt als "der deutscheste aller Berge".

FA
 
Recht haste Martin. Wann ist Deine nächste Harzreise? Nur zu.
Im ersten Leben war das jedes Jahr, Tantchen hatte eine Wohnung mit Blick auf das Wernigeröder Schloss. Nachdem nun die Teuerste diese Krimireihe "Harter Brocken" entdeckt hat, darf ich wieder: Sie fand Gefallen an diesem rauem, morbiden Charme, der ja westlich noch deutlich stärker als im Ostharz ist. Beim nächsten Mal werden wir uns vermutlich bei einigen dieser Verwalter vorab anmelden.

Habe kürzlich im Königreich Romkerhall ein Abenteuer erlebt.
Da residierte wohl zeitweise der "Reichskanzler", also echte Reichsbürgerbewegung. Niedersachsen hat eine gesetzliche Sonderlocke, die wir im Osten gar nicht kennen: Gemeindefreie Gebiete. Also Wald, riesige Wälder. Logischerweise gibt es auch keine Gemeindevertretung. Und wenn es mal dringend eines Standesbeamten bedarf, muss jemand aus der Forstverwaltung ran. Und die frühe Reichsbürgerbewegung endeckte das ... heute scheint das dort ja eher Show zu sein, letztens kam ein kurzer Beitrag auf Nord-3.
Ich war da letztens kurz drin, Stichwort Bedürfnis. Da wusste ich aber noch nicht, welche Show da aktuell abläuft.

Wurde morgens von der Polizei aus dem Nachbarreich Goslar aus dem Bett gewummert und gründlich vernommen.
Wegen meiner Staffage und Ausrüstung war ich zunächst Verdächtiger,
Angriff auf fremdes Staatsgebiet! <lacht laut> Du warst da in Flecktarn?

Der Harz ist sehenswert, wenn man den Anblick der entwaldeten Bergzüge - besonders im Westharz - ertragen kann.
Oder wenn man die Hintergründe weiß. Das Problem mit standortfernen Fichten im Harz ist ja alles andere als neu. Nach 1945 wurde im Osten wie Westen der Harz in weiten Teilen abgeholzt. Und da schnell wieder was wachsen sollte und auch noch Baumharz geben sollte, wurde es die Fichte. Ich kenne den Trödel aus früher Kindheit, zu DDR-Zeiten hat man die vom Borkenkäfer befallenen Bäume schnell aus dem Wald geholt. Teilweise auch Kahlschläge, aber das war in den 1980er Jahren nicht mehr tolerierbar.
Klar kann man sagen: Nationalpark, wir lassen die toten Bäume stehen, da entwickelt sich sehr gut neuer Wald. Ja, völlig richtig. Nur darf man dann nicht gleichzeitig jammern, dass da so Sheiße aussieht und zudem noch gut brennt.
Übrigens hat es manchmal sogar Vorteile: Bei Sorge ist ja ein Grenzmuseum mit ordentlich erhaltenem Zaunsystem. Da wurden die toten Bäume abgeräumt und jetzt kannst Du die ehem. Grenze mit Anlagen so gut sehen wie vermutlich nichtmal die Grenzer zur DDR-Zeit.

Quedlinburg ist die Adresse für Altstadt/Historiefreunde und der Brocken gilt als "der deutscheste aller Berge".
Brocken haben wir hier irgendwo als eigenständiges Thema.
 
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