Bitterfeld: Gefängnis / Strafvollzug DDR

Verschollen..... der User.....
Meine Fotos derzeit auch da es ein Problem beim Domainumzug von Webhostinganbieter "A" zu Anbieter "B" gab/gibt.
Ich habe da etwas geschlafen ;-)
Keine Sorge, die Fotos kommen aber wieder :)

BG
Andreas
 
von den gebäudenummern war mir nichts erinnerlich - wenn ich aber hier so lese, war ich offenbar in haus 4, MAB. unter uns im keller der "konsum". was ich aber sicher weiss, im gegenüber liegenden haus waren chlor und schwelle untergebracht (haus 3?)
suche übrigens ehemalige von 83 - 84, MAB.
gruß
 
hallo .. genau zu der zeit muste ich einziehen 16.11 1982,war C Baracke 1ne woche dann ab ins neue Bettenhaus , war bei KAS, mein nr.4024
 
Hallo Andreas, ich bin Günther aus Bitterfeld. Hast Du das Lager von außen fotografieren können, bevor es abgerissen wurde. Wenn ja, bin sehr interessiert an einigen Fotos(Forschung Haftarbeitslager bezüglich Braunkohletagebau).
Würde mich sehr freuen. Meine Emailadresse: guestabi@online.de

MFG
Günther
 
Hallo,war gestern nach 35 Jahren mal wieder in Bitterfeld,da steht wirklich bloß noch vorn das Sprecher Gebäude. Aber wenn ich mal Empfelen darf Googel Strafvollzugsanstalt Bitterfeld " Sie haben ihn Tot gemacht",ein ausgestralter Beitrag aus 1994 ( Kontraste).Oder 2 Bücher von Joe Bergmann,Linie 49 Teil 1, und Drei Winter neben mir Teil 2.Mfg.
 
Hallo zusammen. Bitterfeld hat sich bei mir im Gedächtnis eingeprägt. Was ich dort erlebte, sprengt jegliche Vorstellung. Vorab, ich war auf das Strafkommando MAB-Schrottplatz, dort musste ich Gussmotoren entkernen, später konnte ich ein Brennerpass machen und nach Silber stöbern und musste es auch sortieren. Ich arbeitete auch in der Näherei. Die Verhältnisse dort waren eine Katastrophe. Ich habe dort ein Freund verloren, dessen Name ich bis heute bei mir trage, er hieß Norbert Günter und wurde in der Näherei in den Selbstmord getrieben. Er steckte seinen Kopf in der Ballen presse und drückte den Knopf. Schuld an seine Verzweiflung waren die Gefangenen selbst, die sogenannten Helfer dieser Verbrecher in Uniform. Die waren schlimmer noch und trieben uns alle förmlich in die Not in dem sich viele selbst verletzten um so der Hölle zu entkommen. Ich könnte noch mehr schreiben, weil ich über 9 Jahre DDR Gefangenschaft erlebte. Ich wurde vollkommen rehabilitiert und bekomme jeden Monat Opferrente. Bin nicht mehr arbeitsfähig und bin nun Rentner ohne Bezug, heißt bekomme Sozialhilfe und bin am untersten Ende angekommen und muss mit meiner posttraumatischen Belastungsstörung leben. Ich verurteile alle, die mir das angetan haben. Ich war noch in Brandenburg, Schwarze Pumpe, Ueckermünde, Dresden, Potsdam, Neurupien , Luckau, Cottbus also das volle Programm. Ich bin dabei meine Erinnerungen im Buch festzuhalten, doch es fehlt mir noch der Wille und das Können es zu tun.
 
Ich habe in diesen Häusern 3 Jahre verbracht und wenn ich mir die Fotos ansehe, bekomme ich Beklemmungen. Dort sah ich Menschen sterben und die dunkle Seite der DDR-Gefängnisse. Ich bin voller Hass und bekomme keine Ruhe. Nicht nur Uniformierte waren Bestien, sondern auch eigene Strafgefangene die sich an das Elend anderer weideten, und dafür ein Lob bekamen und mehr zu essen. Leider habe ich die Namen vergessen. Ich glaube ein Offizier nannte man "Torte" und einen anderen "Stahlwarte" und "Stalin", ach so Stalin war ein fetter Schließer aus Wriezen, Jugendgefängnis dort war ich von 1978-1979 wegen Republik Flucht, war ein harter eiskalter Winter, dort lernte ich was Hunger bedeutete und der Wunsch nach Freiheit und Harmonie war echt stark ausgeprägt.
 
Hm , ich denke mal , es ist allgemein , ein weiter Weg von ersten Gedanken bis zum fertigen Buch im Buchladen . Da gehört denke ich mal , ein ganze Menge dazu , auch viele Helfer und Unterstützer , alos Könner ihres Faches .

Wenn es dann auch noch um so ein brisantes Thema geht , welches auch diese Gesellschaft nicht unter den Jubelstern stellt , dann wird es nochmal schwieriger .
In der heutigen Gesellschaft geht es ja um das schnelle Geld und möglichst viel davon , nicht aber um die reale Wahrheit .
 
Im Bezug auf reale Wahrheit - ich habe großes Interesse an der GANZEN Geschichte von @Gerhard Michael Dittrich. Wenn kein Buch, dann vielleicht hier?
 
nun ja, der user gerhard michael vermischt wohl einige erfahrungen, zeiten und orte. das sollte er mal versuchen aus zu sortieren. es ist ganz klar, das es viel schweinerei in ddr-gefängnissen und sog. jugendeinrichtungen gab, ohne frage. aber alles miteinander zu vermengen bringt für das bild der einzelnen stve nix.
für bitterfeld kann ich für 1983 (und aus heutiger sicht) nur sagen, das man betreffs der pol. gefangenen wohl eher um "ruhe" bemüht war - schliesslich ging ja wöchentlich ein "transport" und wie heute bekannt ist hatte man bitterfeld eh schon auf dem kieker von westlicher seite.
zu meiner zeit waren auf MAB von rund 20 leuten pro kommando 5 bis 6 kriminelle, der rest zeugen bzw "normale" wehrdienstverweigerer oder eben 213er. schön wars nie, aber mit dem ziel vor augen überlebbar. das essen war teilweise so unbeschreiblich mies, das sogar die zivilmeister sich beschwert haben .. mit erfolg. beschissen irre schliesser gabs auch (die spitznamen sind mir entfallen) genauso, wie welche, die einfach nur ihren job taten. teilweise sogar mit menschlichen anwandlungen.
zum thema traumata. schwierige sache das - jeder empfindet und verabeitet anders. und die meissten politischen wussten ja was sie taten und wie es enden kann oder wird. vll ein bisschen märtyrertum dabei damals ;o). nach der wende fanden sich viele, die sich mehr oder weniger öffentlich hinstellten und jammerten, wie schlimm alles gewesen ist und wie traumatisiert sie wären und, und, und. ich hab nur den kopf geschüttelt. damals.
rund 20 jahre später ereilten mich erste alpträume. nix schlimmes in den träumen - schlimm war die tatsache an sich. es holt einen ein bzw lässt nie los...
nun gut .. käppi ab, reihe rechts!
;o)
 
Hey G. M.

war 85/86 in der "Blockgiesserei" und kurz MAB und zwei mal eine Woche Arrest ! Gelengtlich überkommen mich auch immer noch die Erinnerungen !! Bei uns im Haus waren die Chlorarbeiter. Die sahen aus wie Zombies. Unglaublich. Aber die schlimmsten waren die Schliesser. Wenn die schlechte Laune hatten sind die zu dritt auf einen los. Nur weil die Haare angeblich zu lang waren. Arztbesuche nur kurz vor dem verrecken. Die haben uns zur Frühschicht zwei Stunden bei minus 15 Grad stehne lassen weil der Scheiss Bus kaputt war. Zu meiner Zeit haben Sie drei ins Haftkrankenhaus verlegt. Ob die noch leben weiß wahrscheinlich nur die Stasi.
Sollte einer ein Buch oder ähnliches verfassen, ich habe noch meinen Entlassungsschein und den Beleg meiner ausgezahlten Rücklagen.
Wenn du noch in Posdam wohnst, antworte mir. Berlin ist nicht weit.

A.
 
Hallo, ich heiße Andreas und war von 01/82-02/83 wegen 213 in Bitterfeld, inhaftiert. Erst bei Gotsche-Gleisbau und später beim Innenkommando, Delitzsch-Süd/West Schwellenplatz. Die Baracke von Gotsche, in der ich untergebracht war, verlief paralell zu der Strasse zum Schwellenplatz.
 
Schwellenplatz von Mai bis Oktober 1984. Paragraph 214 und noch irgendeiner. dann über Chemnitz nach Köln. Ich habe nach der Wende einige Fotos von der leeren Anstalt gemacht. Suche sie mal raus.
Seit einiger Zeit nagen die Erlebnisse auch an mir. Mit Abstand war ich auch schon 3 x wieder auf dem leeren Platz. Keine Ahnung warum. Vielleicht weil ich dich noch gewonnen hab? Gegen Lt. Erdmann, gegen alle OKI-Gänger, gegen Unmenschen wie „Stahlwade“, gegen EBÄ‘s und andere Kriminelle Verlierer Namens Hohmut oder Zossek.???
Vielleicht könnten Interessierte in 2018 eine Facebook Gruppe zum Austausch gründen? Wer weiß, wer die noch so findet??
 
Zum 15....

Zelle mit Mehrfachbelegung

gefaengnis_bitterfeld_zelle.jpg
 
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