Besatzungszeit: Fröslev Lager / Internierungslager

Martin Kaule

Administrator
Erweitertes Polizeigefängnis – Internierungslager Fröslev

Am 31. Mai 1939 schloss Dänemark einen Nichtangriffspakt mit Deutschland und erklärte sich zu Beginn des Zweiten Weltkriegs für neutral. Am 9. April 1940 besetzte die Wehrmacht dennoch Dänemark, ließ aber die dänische Regierung im Amt, die mit den Deutschen unter Protest kooperierte (»Zusammenarbeitspolitik«). Als sich die Widerstandsaktivitäten
im Land verstärkten und die Deutschen mit Gewalt durchgriffen, trat die dänische Regierung am 29. August 1943 zurück und stellte jede Zusammenarbeit mit der Besatzungsmacht ein. Um die Deportationen festgenommener Dänen in deutsche Zuchthäuser und Konzentrationslager zu stoppen, wurde nach der Intervention dänischer Behörden 1944 der Bau des Fröslev-Lagers auf dänischem Territorium beschlossen.

Das Polizeigefangenenlager stand unter der Leitung der deutschen Sicherheitspolizei und wurde unter anderem für die Internierung von dänischen Widerstandskämpfern und politischen Häftlingen genutzt. Trotz der Absprachen kam es nur wenige Wochen nach der Eröffnung des Lagers zu ersten Deportationen über den Grenzübergang Harrislee. Ingesamt haben von August 1944 bis 5. Mai 1945 etwa 12 000 Personen das Lager durchlaufen. Rund 1600 Personen wurden in Konzentrationslager transportiert. Die Außenstelle des dänischen Nationalmuseums in Fröslev dokumentiert den Alltag der Gefangenen, die deutsche Bewachung und die Deportation der Häftlinge in die Konzentrationslager. Die Ausstellung ist in einer ehemaligen Gefängnisbaracke und im Hauptturm untergebracht.

Quelle: Ostseeküste 1933-1945 [http://www.amazon.de/Ostseeküste-19...sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1246818747&sr=8-1]

Beste Grüße
Martin
 
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