Ahrenshoop: Bunker am Strand / Steilküste

bitti

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Die Bunkerruinen an der Fischländer Steilküste trotzen allen Widerständen

Lange Zeit fühlte sich niemand für die alten Bunker am Strand bei Ahrenshoop zuständig. Die Eigentumsfrage ist inzwischen geklärt. Ob und wie die Betonklötze beseitigt werden können bleibt jedoch unklar.

Ahrenshoop (OZ) Eine Hinterlassenschaft der längst verschwundenen DDR kann noch immer an der Steilküste zwischen Wustrow und Ahrenshoop besichtigt werden. Zwei graue Betonwürfel – Bunkerruinen der NVA – verengen Spaziergängern den Weg am Strand. Einer der Würfel aus den 50er Jahren liegt etwa 20 Meter weit im Wasser, der zweite klemmt in bedrohlich wirkender Schräglage am Hang. Ein Schild weist auf Lebensgefahr hin.

Die Bunker wurden früher als technische Beobachtungs-Stationen genutzt, erklärt Ahrenshoops Bürgermeister Hans Götze. Pläne, die Hinterlassenschaften zu beseitigen, stießen in der Vergangenheit stets auf Schwierigkeiten. „Die kann keiner beseitigen, die Kosten dafür wären viel zu hoch“, sagt Götze. Es sei nicht sicher, wer für das Abräumen bezahlen müsse. Zudem war in der Vergangenheit unklar, wem die Bunkeranlagen überhaupt gehören.

„Die Bunker gehören dem Bund“, bestätigt Ingrid Redler vom Bundesvermögensamt in Rostock. Vergangenes Jahr wurden die ungeliebten Immobilien dem Bund zugeordnet; rückwirkend zum 3. Oktober 1990. Zumindest teilweise. Der Betonwürfel, der gut 20 Meter weit draußen in der Ostsee liegt, könnte mittlerweile still und leise den Besitzer gewechselt haben. „Könnte sein, dass für den jetzt das Wasser- und Schifffahrtsamt zuständig ist“, sagt Redler.

Eine Gefahr – etwa für Spaziergänger und spielende Kinder – seien die maroden Bauwerke nicht. Der Bunker, der am Fuße der Steilküste hängt, könne vorerst nicht weiter abrutschen. „Erst im vergangenen Jahr hat den das Technische Hilfswerk abgesichert“, sagt Ingrid Redler, „der liegt stabil.“ Zudem werde bei Begehungen regelmäßig kontrolliert, ob sich die Stabilität verändert habe. Die Verantwortung für wagemutige Kletterer lehnt das Vermögensamt jedoch ab. „Wenn jemand auf ein Haus klettert und vom Dach fällt, ist ja auch nicht der Hausbesitzer schuld“, so Redler.

Eine Beseitigung der Altlasten wäre wohl nur durch Sprengung möglich, vermutet die Mitarbeiterin des Vermögensamtes. Das Technische Hilfswerk (THW) lehnt einen solchen Einsatz allerdings ab, berichtet Reinhard Stahlberg vom Staatlichen Amt für Umwelt und Naturschutz (STAUN) in Stralsund. „Eine Sprengung ist laut THW nicht ratsam, weil eine Gefährdung des Spreng-Personals nicht ausgeschlossen werden kann“, so Stahlberg.

Aber auch ohne den Einsatz von Dynamit könnten die Betonboliden bald verschwunden sein, mit Hilfe der stetigen Erosion. Von 1886 bis zum Jahr 2000 ist die Steilküste um mehr als 70 Meter abgespült worden. Das hat Ingrid Redler durch Recherche in ihren Akten herausgefunden. Geht es in diesem Tempo weiter, ist von den einstigen NVA-Bauten in spätestens 20 Jahren nicht mehr viel zu sehen.

Quelle:

http://www.ostsee-zeitung.de/ri/start_90305.html
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

gibts da noch was zu sehen?? ist es noch sinnvoll in die ToDo-Liste gebucht zu werden??

Steilküste??? da ist keine...oder meinen die an der Boddenseite??

Grüße

links jet bei mir nich....
Thomas
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Steilküste??? da ist keine...
Doch, Richtung Wustrow. - Den im Wasser liegenden siehst Du sogar bei GE:
54°21'44"N 12°23'47"O

Mir ist allerdings unklar, was da direkt südlich am Strand steht (der andere
genannte soll ja in der Steilküste hängen).

Martin
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

da hat der Martin recht.
Frag mich bloß was das für welche sind und wieviel und von wem und wann erbaut?
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Danke Martin2 !!!! hab falsch gesucht und an der Seebrücke, aus Ahrenshop gesehen, Suche eingestellt

auf der Liste....

Grüße Thomas
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Also mal der neueste Stand: Ein Bunker liegt im Wasser, ca. 10m, der 2. liegt am Strand und ist mit etwas sportlichem Ehrgeiz zu begehen. Ein 3. ist noch oben, nicht absturzgefährdet aber so besprüht, dass ich mehrfach daran vorbeigelaufen bin ohne ihn zu erkennen... Hab ihn nicht mal fotografiert.
Das Ganze nennt sich Hohes Ufer. Und das sind wirklich NVA- Bunker? Ich hätte vermutet WK II, irgendeine Flakstellung.
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Bild eins ist der Hammer!! obergeil!!!

PS jibts schon nen Bunkerkalender??? da wär das gut für Februar.....

Thomas
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Gute Idee, ich nehme mir das schon seit Jahren vor, aber die Umsetzung ...
Vielleicht habe ich nur nicht die richtigen Programme.
Ich habe übrigens gerade heute gehört, daß die Bunker wirklich zu einer Flakstellung gehört haben sollen und evtl. dann nachgenutzt wurden.
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Ich hab den Urlaub auf dem Darß mal zu einem Ausflug zu den Bunkern genutzt.

Es hat sich bisher nix geändert. Nach wie vor liegen die beiden größeren Teil am Strand/im Wasser. Das dach von dem Bunker der ganz im Wasser liegt ist offenbar beim Absturz abgetrennt worden und liegt am Strand.

Am Hochufer befinden sich sichtbare Rest der Nachnutzung durch die 6. GBK (7. Technische Beobachtungskompanie)

bitti
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

danke "bitti"

das 3.foto is ja extrem - wird wohl der nächste sein, der ... - sieht von weitem wie der von sylt aus
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Ich habe etwas getrallert und erst jetzt diesen Pfad entdeckt. Ich habe heute beim Suchen in alten Filmen diese -meine- Foto's. gefunden. Aber eure Bilder dazu sind der Hammer, blos für mich nicht so recht zu verstehen und einzuordnen. Dass es eine ehemalige Flakstellung aus WKII-Zeiten ist scheint unbestritten und es gibt auch offizielle Statements dazu. Was jetzt bei euch zu sehen scheint, sieht mir wie der mittlerweile durch den Küstenabsturz zu sehende Rest der Einrichtung aus - das Bild mit dem Rundbau z.B. das 3. Bild von @Bitti. Manche sprachen schon damals von einer ehemaligen Grossstellung.

Gesehen habe ich das aber NIE, und ich war dort mindestens 15 mal langgekommen, so von 1975 beginnend bis 1985. Ich habe dabei immer nur den Verfall und Absturz des -offenbaren Kopfbauwerkes- siehe die unten stehenden Bilder - verfolgen können.

Ehemalige Flakstellung (so wurde jedenfalls damals von Ureinwohnern berichtet) aus dem WKII zwischen Wustrow und Ahrenshoop an der Steilküste. Die Aufnahmen stammen von 1978 und aus einem Super 8 Film, Reste davon habe ich nochmal so gegen 1982 aufgenommen, dann war sie ganz –mit der Küste- abgebrochen.

Grüße Djidwka
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

hallo djidwka,
ich (!) denke du hast dort ein anderes Objekt auf´m Film, das passt so nicht zusammen, weiter oben genanntes Objekt war nach meiner Einschätzung keine Flak-Stellung, dafür ist alles zu sehr auf Funktechnik ausgerichtet....da stand wenigstens ein fetter Mast in der Schusslinie, und abgesehen von den beiden badenden Bunker ist dort alles noch ganz und nicht gesprengt wie auf deinen Bildern.....

das Teil in Bild 3 von Bitti sieht schon wieder anders aus... aktuelles Bild folgt

kann man in deinem Film noch Umgebung erkennen die die Lage etwas weiter klärt??? Ich bin sicher du hast dort was anderes abgelichtet!!!!! deine kmz passt auch nicht zum o.g. Objekt....spannend

Grüße
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Absolut formulieren will auch ich nicht. Ich kenne nur die ganze Strecke von damals – in meinen ‚guten‘ Jahren bin ich mindestens einmal pro Jahr von Prerow nach Dierhagen Strand gewandert, und das Teilstück Ahrenshoop - Hohes Ufer – Wustrow mehrfach pro Jahr. Unten und oben, unten ging dann wegen Abbruch zeitweise nicht mehr. Die einzige damals bekannte und sichtbare Reliktstelle ist die von mir andiskutierte. Die Bunker im Wasser sehen zwar toll aus, irritieren mich aber auch. Die Aufnahme #3 von @bitti scheint schon dazu zu passen. Und ich betone: kein gesperrter Bereich unten und oben vorhanden! Man konnte problemlos durchlaufen!

Keine besseren Umgebungsbilder vorhanden, Blickrichtung dabei immer Wustrow. Auf der der 1:50 000 Wanderkarte DARSS-FISCHLAND (DDR 1977) ist die von mir gemeinte Stelle in etwa dort wo der Weg vom Bakelberg 18m zum ‚Hohes Ufer‘ führt. Dort wo er einen kleinen Bogen macht – also am ‚s‘. Dass ist aber auch die Stelle, welche ich im GE-KMZ-File gekennzeichnet habe. Nur dass damals der Dünenstreifen m.E. deutlich breiter war als jetzt auf GE sichtbar ist.

Ich habe nunmehr den Bunker im Wasser mit GE auch gefunden. Und ‚diese‘ Stelle ist rund 500m weiter nördlich. Ich glaube aber eher, dass dies den ‚genauen‘ DDR-Karten geschuldet ist und wir von der gleichen Stelle reden. Dort in der Nähe –also mindestens 350m ins Land, an der höchsten Stelle hinter den Bäumen auf dem Feld- war ja auch eine NVA-Funkmessstation. Die ist bekannt, ich müsste mal nachsehen und die war natürlich Sperrgebiet. Das hat aber nichts mit den Relikten auf meinen Aufnahmen zu tun.

Auf den Aufnahmen gar nicht zu sehen ist dass die Umgebung hinter den Resten – also 90° zu Küste sehr hügelig, sandig war und ein höheres Niveau als die Umgebung hatte. Dies erkennt man aber wiederum gut in den bei GE eingestellten Bildern. Grüße Djidwka
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

o.k. da bin ich nicht vollständig informiert gewesen, hab das Bauwerk wohl falsch eingeschätzt, folgendes wurde gefunden:

Nach dem Krieg entstand nun also die
»Fischlandglocke«. Und dieses Mal war es umgekehrt.
Nun wurde Kriegsgerät eingeschmolzen
und in eine Glocke gegossen. Konkret
waren es Granatenkartuschen, die von einer
Flakstellung am Hohen Ufer bei Ahrenshoop
stammten. Welch ein Symbol der Hoffnung
und des Friedens muss das für die Menschen in
Ribnitz 1946 gewesen sein!

Quelle : http://www.ribnitz-damgarten.de/fileadmin/pdf/stadtblatt/buntes/RDG_Stadtblatt_Nr.27.pdf

Grüße
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

ich glaube in soviel jahren ist einiges dort erosiert und die DDR-kartenproblematik is ja wohl auch bekannt, trotzdem ist die "gemeinsame" stelle bestimmt zu finden, blos ein wenig landeinwärts denke ich mal...;)
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Also @bitti hat bei

http://www.schatzsucher.de/Foren/archive/index.php?t-2649.html

schon genügend zum Thema formuliert. Dem –aber bitte nur dem von @bitti- möchte ich mich im Grundsatz anschließen. Das ist eigentlich auch dass, was ich hier zum Ausdruck bringen wollte und o.a. Meinungen zum Thema noch nicht kannte.

Deshalb würde ich unter Beachtung meiner Feststellungen des uneingeschränkten Küsten’zutritts‘ schon von zwei getrennten Dienststellen bzw. Bauwerksbereichen ausgehen. Und den jetzt aktuell durch den Küstenabbruch offengelegte Rest (Foto #3 @bitti) würde ich dabei den ehemaligen Relikten aus WKII-Zeiten zuordnen.

Aber die Bunker im Wasser, die passen doch gar nicht zu #3 @bitti und meinen Aufnahmen ?!, damit habe ich ein Problem. Könnten die von einer illegalen Entsorgungsaktion der ehemaligen NVA-Dienststelle nach 1990 stammen? Mir fehlen da die Kenntnisse, gab es solche Standardbauwerke für oberirdische Nutzung?

trotzdem ist die "gemeinsame" stelle bestimmt zu finden, blos ein wenig landeinwärts denke ich mal...

und @teddie, genau, dass sind ja nur 250-350m vom Relikt. Und man konnte / durfte damals auf den jetzt noch zu sehenden Wegen direkt daran vorbeilaufen. Zu sehen war eine transportable Leichtbarackenunterkunft, ein Mast und Tarnnetze (ich war auf Urlaub und nicht auf Dienststellenerkundung).

Und du meinst / weisst dass da schon vor der NVA eine Nutzung stattgefunden hat? Auf mich hat dass alles einen mobilen Eindruck gemacht. Grüße Djidwka
 
AW: Bunker bei Ahrenshoop

Nachsatz: ok, ich habe gerade die tollen Bilder von @bitti im Nachbarforum zur '7. Technischen Beobachtungskompanie' gefunden. Damit ist klar, wer und warum dort war. Die von mir erwähnten Tarnnetze hingen dann wohl offenbar über diesen Kleinbunkern. Und damals war auch mehr Botanik zwischen der Küste, dem Wanderweg und der Dienststelle.

Es bleibt die Frage: Wie kommen diese Bunker von diesem Standpunkt aus ins Wasser? Und wann sind die kleinen im Vordergrund errichtet worden?
 
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