AW: 5005
Pressemeldung aus der Märkischen Oderzeitung:
Mielkebunker: Neue Perspektive mit Öko-Energie
Biesenthal (MOZ) Die Zukunft des ehemaligen Mielkebunkers als Standort für regenerative Energien wurde endgültig besiegelt. Die Biesenthaler Stadtverordneten haben in ihrer jüngsten Sitzung für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan die förmliche Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange beschlossen.
Von Brigitte Horn
Nicht nur die steigenden Preise für fossile Energieträger, wie Öl und Kohle, bringen dem geplanten Zentrum für regenerative Energien Rückenwind. Hinter dem Vorhaben, das die Energieerzeugung mit Holzschnitzel aus Bauabfällen und mit Hilfe der Photovoltaik sowie Herstellung von Bioäthanol vorsieht, stehen auch die Biesenthaler Stadtverordneten. Das Planverfahren steht zwar noch fast am Anfang, aber nach dem jüngsten Beschluss ist nun vom Grundsatz her keine Ablehnung des Planes durch die Behörden zu erwarten, erläuterte Werner Boschitsch von der Bauverwaltung im Amt Biesenthal-Barnim. Grund sind die neuen baurechtlichen Bestimmungen im Land Brandenburg. Bevor der Plan in die nun beschlossene öffentliche Auslegung kommt, haben die Fachbehörden bereits Stellungnahmen abgegeben und damit auch Inhalte bestimmt, die im Bebauungsplan ihren Niederschlag finden müssen.
Am brisantesten sind dabei vermutlich die Festlegungen zum Schutz des Trinkwassers. Bereits im Vorfeld war vom Bürgerforum der Lokalen Agenda 21 Biesenthal sowie auch durch den Stadtverordneten von den Grünen, Heribert Rustige, auf die Gefährdung der Wasserressourcen aufmerksam gemacht worden. Zu DDR-Zeiten, als dort eine große Bunkeranlage für die Spitzen des Ministeriums für Staatssicherheit gebaut worden war, wurden auch Tiefbrunnen angelegt. Diese werden jetzt vom Wasser- und Abwasserverband Panke-Finow genutzt. Selbstverständlich müssen nun innerhalb der Planung alle Voraussetzungen geschaffen werden, so Werner Boschitsch, um das Wasser langfristig zu schützen.
"Mit dem Beschluss zum Zentrum für regenerative Energien wird nun umgesetzt, was wir schon drei Jahre verfolgen", sagte Vize-Bürgermeister André Stahl (PDS) zum jetzt erreichten Stand. "Die Holzverarbeitung bekommt ja zunehmend Gewicht. Da müssen wir nur auf die Energiepreise schauen", ergänzt er. "Ich würde mir wünschen, dass noch ein Holzpelletierwerk errichtet wird." Diese Pellets seien immer mehr gefragt. Positiv sei auch, dass dort ein paar Arbeitsplätze entstehen können.
Mit der Umsetzung der Pläne kann nach Erfahrungen von Werner Boschitsch aus dem Bauamt in nächsten Sommer begonnen werden. Dann könnte der Bebauungsplan genehmigungsreif sein, so dass gebaut werden kann.
Dann geht auf dem ehemaligen Bunkergelände zwischen Biesenthal und Sophienstädt eine mehr als 15-jährige Phase des Hin und Her vorbei. Angefangen von einem Vergnügungspark über eine Bildungseinrichtung für Umschulungen bis zur reinen Holzrecyclinganlage reichte das Spektrum der Versuche, das Gelände sinnvoll zu nutzen. Mit dem neuen Zentrum wird nun auf Zukunftstechnologien gesetzt.
Donnerstag, 17. November 2005 [19:58]