Tschernobyl: Kernkraftwerk

Also für ein Eröffungsposting ein sehr interessantes und vor allem aktuelles Foto - Willkommen im Forum! Wie weit weg vom Reaktor entfernt befindet sich denn diese Baustelle?
 
Lass uns doch bitte daran teilhaben. Für mich ist das nicht altbekannt. Sei so nett und teile uns die Adresse von dem Museum mit.
 
Hatte endlich mal das Glück die Überhorizont Radaranlage (Russian Woodpecker, DUGA-3) in Tschernobyl-2 zu besuchen.

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Der komplette Aufstieg in 150m Höhe auf HD Video.
 
Sehr cooles Video!
bist du offiziell drauf genommen?

grüsse
samael

Das Objekt ist seit Ende Oktober für Besucher offiziell freigegeben, mit einer gültigen Genehmigung kann man dort in Begleitung eines offiziellen Guides herumlaufen, klettern ist ein "no go", hab einfach die Gunst der Stunde ausgenutzt.
 
Atomruine Tschernobyl: Fertigstellung neuen Reaktorsargs wegen Geldmangel verschoben

Die abschließenden Bauarbeiten für die neue Schutzhülle um den havarierten Energieblock 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl sind wegen „drastischen Mangels an staatlichen Mitteln“ bis November 2017 verschoben worden, wie die japanische Agentur Kyodo am Freitag unter Berufung auf Vince Novak, Direktor des Departements für Nuklearsicherheit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), meldet.

Quelle und mehr: http://de.ria.ru/society/20141024/269863194.html
 
Der erste Super-GAU

Tschernobyl steht für die größte Katastrophe in der Geschichte der Kernenergie-Nutzung: In dem ukrainischen Atomkraftwerk kam es am 26. April 1986 zur Kernschmelze. Der Reaktor Block 4 explodierte und radioaktiver Staub verbreitete sich in ganz Europa. Die Region ist bis heute unbewohnbar, Mensch und Natur kämpfen mit den Spätfolgen.

» spiegel.de/thema/tschernobyl

Heute ist der 30ste Jahrestag der Katastrophe - es soll auch hier im Thema nicht unerwähnt bleiben. Wir haben hier viel zusammengetragen und thematisiert. Nach wie vor ist der von Martin im Beitrag #1 zitierte Wiki-Artikel eine gute Informationsquelle zum Was, Wie und Warum passierte.

Ich hatte im Beitrag #8 dazu im eigenen Erleben berichtet »

Die Katastrophe ereignete sich bekannterweise am 26. April 1986, 01:23:40.

Am 28. April 1986, ab 9.00 Uhr tauchten die ersten Alarmmeldungen in westlichen Rundfunksendern auf, im Kernkraftwerk Forsmark in Schweden wurde aufgrund erhöhter Radioaktivität auf dem Gelände automatisch Alarm ausgelöst. Messungen auf dem Gelände ergaben erhöhte radioaktive Werte. Ich hatte da zufällig 24h Dienst als Leiter im Amt, also am 27.04. 15:00 bis 28.04. 15:00. Keine offizielle Reaktion der staatlichen Behörden (der DDR/UdSSSR) erkennbar. Nicht mal zumindest Anfragen zur Wettersituation, so was wäre völlig normal gewesen ...

Es hatte damals eine für Europa völlig untypische Großwetterlage geherrscht, der Wind blies nach Westen. Daher das Ansprechen der Sicherheitsanlagen in Schweden. Wenn dem nicht so gewesen wäre, hätten wir es wohl auch nicht mitbekommen, jedenfalls nicht das Ausmass. An der Tatsache hätte es gar nichts geändert. Dies zum Stichwort Perestroika und Gorbatschow, auch er hat da viel zu lange gebraucht, brauchte einen externen Anlass und die Informationen kamen anschließend in Salamitaktik.

Die ist für mich persönlich die verheerendste Erkenntnis in der Rückerinnerung daran und das war damals schon so klar » das geplante Verschweigen dieser Katastrophe.
 
Das Verschweigen/Vertuschen von Katastrophen der (mehr oder weniger) "zivilen" Nutzung der Atomkraft ist keine Erfindung der Sowjetunion, wenn es dort auch am exzessivsten betrieben wurde (siehe "Majak", 1957: https://de.wikipedia.org/wiki/Kerntechnische_Anlage_Majak).
Auch im Westen gab es, z.B. im Fall "Windscale" totale Desinformation . TEPCO ist auch ein schönes Beispiel: hier kann die Katastrophe nicht mehr kleingeredet werden, aber die Folgen (und Kosten) werden verharmlost.
Und noch: Der ukrainische Präsident P. hat heute die weitere Nutzung der Atomenergie als unerläßlich für sein Land erklärt.
 
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