Merseburg: Flugplatz / ehem. Fliegerhorst

Ja danke, die Textbeiträge im Forum waren imho von dir. Dann ist es ja auf dem Weg der Klärung. Also, die DHS Maschinen befanden sich davor (oder daneben in einer Bogendeckung) startbereit und das waren die 'Gruben', die damals auch speziell bei Brand gemeint waren ?! GrFr
 
Ja danke, die Textbeiträge im Forum waren imho von dir. Dann ist es ja auf dem Weg der Klärung. Also, die DHS Maschinen befanden sich davor (oder daneben in einer Bogendeckung) startbereit und das waren die 'Gruben', die damals auch speziell bei Brand gemeint waren ?! GrFr
Sofern es ein Frage ist, wiederum Selbstzitat:
(...)
Eine Verlinkung dazu in englischer Sprache: http://www.16va.be/page_paterny.html Quellenlink
Siehe Mittelteil Quellenlink (Fotomontage Su-24 in Bogendeckung) oder FRX-22, Seite 45-47.

Sind das diese bewußten Gruben worüber schon sehr viel geschrieben und spekuliert wurde?. Hat Jemand genauere Fotos mit Details vom Innenleben?
Ich vermute einen ganz anderen Zweck der Verwendung als bisher angenommen.
Danke
2 x Ja. Hier ein Link, das dürfte im Jahr 2003 gewesen sein. Thema der Diskussion war WIMRE "Seltsame Shelter in Brand". Dort wurden umfänglich Unmengen an Details zusammengetragen und alle verfügbaren Fotos gepostet. Die Diskussion verlief über Dutzende von Seiten. Da ich nicht weiß ob Du in diesem Forum registriert bist oder das Thema überhaupt noch lesbar ist hier einer meiner Beiträge aus Jahr 2003 dort, zusammengefasstes Selbstzitat, Originalfassung Datei:

Brand
Bogendeckung GDF-1/16* Nummer „15-03“
Nr. 15 = Bunkernummer
Nr. 03 = Flugzeugbordnummer (Su-24 des 116. BAP oder MiG-27 KR des 911. APIB)

Luftfahrzeug: Su-24


Charakteristika Su-24 Su-24 M
Flugzeuglänge mit Staurohr, m 22,67 24,594
Tragflügelspannweite, m
- bei 69 ° Flügelstellung
- bei 16 ° Flügelstellung
10,366
17,638
10,366
17,638
Flugzeughöhe am Boden, m 5,92 6,193
Flugzeugfahrwerk, m
- Basis
- Spurbreite
8, 51
3, 31
8, 51
3, 31

Aufbau:
„Gruben“
Ausstattung
Rollmarkierungen
Rohrleitungen
Krananlage
Nebenräume
Außenanlage

„Gruben“

Es sind zwei Gruben vorhanden die sich nahe dem Eingang der Bogendeckung befinden, diese sind von dort 3,6 m entfernt. Der Abstand zueinander gestattet das problemlose Rollen einer Su-24 zwischen den Gruben, der Abstand beträgt 4,95 m.
Abmessungen
Innen: 5,7 m x 2,8 m
Außen: 6,3 m x 3,5 m
Die Grube ist 2,6 m tief, die Höhe zum nicht mehr vorhanden Deckel beträgt 2,0 m. Eine Zustiegshilfe (Leiter) und das Fundament (Verschraubung) für eine Plattform o. ä. waren nicht zu erkennen.
Bei den Gruben handelt es sich um Stahlcontainer die an Ort und Stelle zusammengeschweißt wurden. Der Boden wie auch die Wände bestehen aus Stahlplatten, sämtliche Installationen sind angeschweißt.

Ausstattung

Die technische Ausstattung der Gruben beinhaltet Elektrizität, Beleuchtung und eine Sprinkleranlage. Die Elektroanlagen sind sowjetischer Produktion, Inlands.- wie auch Auslandsproduktionen. Die Sprinkleranlage ist in jeder Grube nur auf einer Seite vorhanden mit jeweils drei Düsen die leicht nach unten ausgerichtet sind. Mit welcher Flüssigkeit diese recht einfach aufgebaute Sprinkleranlage betrieben wurde ist nicht bekannt. Es befindet sich kein Abfluß in der Grube!

Rollmarkierungen (Flugzeugfahrwerk)

Bei eingestellten Flugzeug befinden sich die Gruben im Bereich der Kabine (Frontscheibenverglasung) bis Bugspitze. Die Mitte der Grube befindet sich exakt auf Höhe der Übersichtsfunkmeßstation und Kollisionsfunkmeßstation.
Spurbreite: 3,45 m
Basis: 8,5 m
Abstand Bugfahrwerk – Bunkertore: ca. 9 m
Es sind weiterhin Markierungen vorhanden die den Gefahrenbereich der beiden Lufteinläufe aufzeigen.

Rohrleitungen

Es führen je zwei Rohrleitungen von den Gruben in einen Nebenraum, im Bereich der Flugzeugstellfläche wurden diese Rohrleitungen unterirdisch verlegt. Beide Rohrleitungen haben unterschiedliche Durchmesser, 170 mm und 220 mm. In jeder Grube sind beide Rohrstärken vorhanden. Im Bereich der Zuführung der Gruben befinden sich Wartungskanäle die durch Kanaldeckel sowjetischer Produktion abgedeckt sind. Innerhalb der Gruben sind Verschlüsse vorhanden, dort war das unidentifizierte Gegenstück montiert, die Verschraubung wurde mittels Schneidbrenner abgetrennt. Bei den Verschlüssen handelt es sich um Rohrflansche (Durchmesser 230 mm) mit Reduzierstücken um auf den jeweiligen Durchmesser der zugeführten Rohrleitungen zu gelangen. Der Abstand der Rohrflansche in der Grube beträgt zueinander 1,3 m Die Rohrleitungen variieren im Durchmesser, im Bereich der Gruben sind links 100 mm und rechts 190 mm vorhanden. Die Ausführung der Schweißnähte der Reduzierstücke war von mindester Qualität, da offensichtliche keine Originalteile verfügbar waren mußten diese selbst hergestellt werden.

Krananlage

Es sind zwei Doppel-T-Träger jeweils mittig über den Gruben an der Decke montiert. Diese dienten wahrscheinlich Laufkatzen als Führung, der Abstand beträgt ca. 8,5 m. Die Schienen beginnen blind am Eingang der Bogendeckung, sind 14 m lang und enden in der Mitte der Bogendeckung (Anschlagklotz). Einrichtungen zur Bedienung einer Krananlage wurden nicht erkannt, lediglich manuelle Vorrichtungen am Boden für Stahlseile.

Nebenräume

Zusätzlich zu den üblicherweise vorhanden Nebenräumen wurden nachträglich zwei weitere Räume angebaut. Der Zugang befindet sich außen von der Seite. In einen dieser Räume führen die beiden Rohrleitungen, eine weitere auffällige Verbindung zur Bogendeckung besteht nicht. In besagtem Raum enden die Rohrleitungen, dort befand sich eine völlig unklare Einrichtung. Über dieser Einrichtung befanden sich Öffnungen in der Decke für zwei Rohrleitungen und eine Kanal. Darüber befinden sich drei Rohre (hellblau) die ca. eine Meter aus der Bogendeckung ragen. Der Raum (Nummer 4) hat eine Breite von 2,6 m und wurde aus den normalen Militärbausteinen gemauert. Innerhalb dieses Raumes ist eine kleine Kammer eingebaut in der sich die Lüftungsanlage befand, der entsprechende Schacht ist von außen deutlich zu erkennen. Neben dem beschriebenen Raum liegt ein weiterer sehr viel kleinerer Raum der durch eine massive Stahltür gesichert war. Dort waren an der Wand Halterungen für Elektrobetriebskästen oder anderes. Dieser sehr viel kleinere Raum (Nummer 5) ist nicht gemauert sondern wie die Gruben ein Stahlcontainer der hermetisch abgeriegelt war. Durch verschiedene Öffnungen laufen sämtliche Leitungen die neben den beiden Hauptrohrleitungen zu den beiden Gruben führen.

Außenanlage

In der Umgebung des Bunkers Nummer 15 etwas Interessantes das erwähnt werden muß. Unmittelbar hinter dem Bunker ein Verteilerhaus für Elektroanlagen das offensichtlich nie fertig wurde. Auf dem Luftbild des Flugplatzes Brand ist zu erkennen das die entsprechende Bogendeckung eine Sonderzone war. Die Bogendeckung befand sich innerhalb eines quadratischen Sicherheitsstreifen, dieser war nicht mit Bäumen bewachsen und zeichnet sich deutlich auf dem Originalluftbild von 1991 ab. Der Sicherheitsstreifen ist jedoch nicht mit dem Sicherheitsstreifen des unmittelbar NO liegenden Waffenlager zu vergleichen, dieser war gänzlich ohne Bewuchs. Dieses Waffenlager für Flugzeugmunition wurde frühestens 1980 errichtet, es könnte daher ein Zusammenhang mit dem Einbau der unidentifizierten Einrichtung (Anfang der achtziger Jahre) in die Bogendeckung Nr. 15 bestehen.
Soweit aus dem Jahr 2003, Hinweis, einiges ist mittlerweile inhaltlich überholt und damit nicht mehr zutreffend. Die Formatierung der Tabelle ist auch hinüber. Aber was die technische Details der Grube betrifft so beantwortet es möglicherweise Deine Frage.
 
Leider bin ich in diesem Forum nicht angemeldet. Früher war dieses Forum frei zugänglich. Soweit ich mich aber an diese Bilder und Details erinnern kann, würde ich sagen, das sind Gruben für Druckbehälter. Für den Betrieb eines Flugzeuges werden verschiedene Medien benötigt.
Beispielsweise Sauerstoff, Druckluft, Stickstoff und teilweise Wasserstoff. Diese Behälter müssen gelagert werden. Nach meiner Ansicht war das das zentrale Lager dafür, einfach in einem Schelter untergebracht. Über die Rohrleitungen nach außen wurden weitere Entnahmestellen versorgt. Jedenfalls ist dies für mich eine bessere Erklärung als alle anderen Vermutungen. Ich kann mich an eine Weisung über den Umgang mit flüssigen Wasserstoff(?) erinnern. Diese Medien müssen ja auch gelagert werden. Dafür wäre solch eine zentrale Grube eigentlich ganz gut geeignet.
Ist jedenfalls meine Meinung.
Gruß
 
Joes,
ich bin da übrigens auch nicht angemeldet (schon aus grundsätzlichen Erwägungen - soviel Zeit habe ich nun auch nicht).

Dein Hinweis ist sehr ernst zu nehmen. Dies ist genau ein Möglicher neben dem anderen Denkbaren. Zumal die Spezialmittelversorgung innerhalb der NVA etwas anders geregelt war. GrFr
 
Lasst euch mal von den ständigen Selbstzitaten des Kollegen Büttner nicht irritieren und lest FRX 22 S. 45/46. Ich halte die dort gegebene Darstellung (inklusive der Zeitzeugenaussage) alles in allem für überzeugend. @ Büttner: Gibt es ein Foto dieser Schematafel?
K.

P.S.: Stellt sich natürlich die Frage, was ausgerechnet Brand und Merseburg gemeinsam haben und welche anderen Standorte noch denkbar wären.
 
Lasst euch mal von den ständigen Selbstzitaten des Kollegen Büttner nicht irritieren und lest FRX 22 S. 45/46. Ich halte die dort gegebene Darstellung (inklusive der Zeitzeugenaussage) alles in allem für überzeugend. @ Büttner: Gibt es ein Foto dieser Schematafel?
K.

Ich habe dieses Buch leider nicht. Was steht denn da drin?
Gruß
 
@ Büttner: Würdest du bitte gnädigerweise noch ein längeres Selbstzitat rüberwachsen lassen?
:))

K.
 
Ich habe dieses Buch leider nicht. Was steht denn da drin?
Gruß
Hallo Joes, zur Erläuterung, ist kein Buch, ist eine Zeitschrift die alle drei Monate erscheint. Daher "Extra", die Fliegerrevue selbst erscheint monatlich.

@ Büttner: Würdest du bitte gnädigerweise noch ein längeres Selbstzitat rüberwachsen lassen?
:))

K.
Fliegerrevue Extra Nummer 22, September 2008

Stefan Büttner: Sowjetische Atombomben in Europa – Ein Kapitel aus dem Kalten Krieg

Seite 45/46 - nicht Druckversion:

Objekt »Paterny« für den Ernstfall
Im Wettlauf mit der Zeit dokumentierte im Sommer 1993 der Autor
die Hinterlassenschaften der 16. Luftarmee auf dem Flugplatz Brand
südlich von Berlin. Nur zwölf Monate zuvor verließen die letzten MiGJagdbomber
diese interessante Basis, aber erst im September 1994
sollte der letzte russische Soldat Deutschland den Rücken kehren. Mit
dem Rad ließ sich die weitläufige Flugplatzanlage optimal erkunden,
und so füllten nach kurzer Zeit die Tornummern der gehärteten Flugzeugdeckungen
wie auch die Bordnummern der ursprünglich darin
untergebrachten Flugzeuge die Seiten eines Notizblocks. Immerhin
waren hier von 1982 bis 1989 Su-24 des 116. Fliegerregiment stationiert
gewesen. Im Sommer 1989 erfolgte in Brand die Anschlussstationierung
von MiG-27 vom 911. Fliegerregiment. Alles im allem also
ein nicht ganz uninteressanter Flugplatz, der noch eine Überraschung
bereithalten sollte.
In der Dezentralisierung der 1. Fliegerstaffel, ganz im Nordosten
der Basis, befanden sich die großen 16-Meter-Bogendeckungen
der ersten Generation vom Typ AU-16/2, die 1968 ausschließlich zum
Schutz der Frontbomber Jak-28 entstanden waren. In der Deckung
Nummer 15 soll sich laut Torbeschriftung eine Su-24 oder MiG-27 mit
der Bordnummer 03 befunden haben. Im Innern verbargen sich zwei
in die Stellfläche eingelassene mannstiefe Gruben bzw. Stahlkammern,
die zunächst nicht erklärbar erschienen. Als besonders auffällig
erwies sich ein schwarz-gelbes Streifenmuster an deren Einfassung,
welches nicht zum letzten Mal gesichtet wurde. Farblich markierte
Rohrleitungen für nicht näher bestimmbare flüssige Medien
führten in Seitenräume, denen anzusehen war, dass diese nachträglich
erst vor wenigen Jahren an des Bauwerk angefügt waren. Zeitlich
war diese Baumaßnahme demnach während der Stationierung
der Frontbomber durchgeführt worden. Zwischen beiden Gruben
war gerade noch soviel Platz, um einer Su-24 die Passage zu ermöglichen.
Markierungen und Abmessungen für die Räder der Fahrwerke
(Radstand und Spurbreite) waren eindeutig diesem Typ zuzuordnen.
Mittig über den Gruben hingen an der Decke Kranbahnen mit simplen
Hebezeugmitteln. Kontaktgeber an den verschiedenen Türen
und Toren fielen auf und deuteten auf ein besonders gesichertes
Objekt hin. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass die Deckung
ursprünglich von einem gerodeten Sicherheitsstreifen mit doppelreihigem
Stacheldrahtzaun umgeben war. Dieses demaskierende Merkmal
fiel auch noch auf einem Luftbild aus dem Jahr 1991 ins Auge. In
den Eckpunkten dieser auffälligen Einfriedung befanden sich zudem
Reste einer archaisch anmutenden Sicherungsanlage ähnlich einer
Lichtschranke. Die beiden Gruben im Innern der Bogendeckung mit
einer Länge von 5,7 Meter und einer Breite von 2,8 Meter boten daher
genügend Raum für Spekulationen.
Aber schon nach kurzer Zeit tauchte ein erster konkreter Hinweis
im gedeckten Führungspunkt des im außerhalb des Flugplatzes gelegenen
Sonderwaffenlager in Form einer nur noch mühsam lesbaren
Schematafel auf. Zu entnehmen waren die detaillierten Marschrouten
von eben diesem Lager hin zur Deckung Nummer 15. Die 5000 Meter
lange Marschroute 1 lässt sich auch heute noch problemlos nachvollziehen.
Aber erst ein paar Jahre fügte sich ein weiteres Mosaiksteinchen
hinzu. »Andrej«, vermutlich einer der bis heute anonym geblie-
benen »Taubstummen« erklärte: »Ich diente auf dem Flugplatz Brand.
Die fragliche Installation war ein Experimentalbau aus dem Zeitraum
1986/87. Wir nannten das Objekt »Paterny«. Hier konnten Nuklearwaffen
für die Su-24 in der Bereitschaftsstufe 1 kurzfristig bereitgehalten
werden. Soweit ich weiß, soll sich aber zu keiner Zeit die Spezialbewaffnung
im Objekt befunden haben.«
Damit verdichten sich Indizien über ein nukleares Bereitschaftssystem
auf dem Flugplatz Brand. Dieses spezielle Lagersystem von
Kernwaffen direkt an den Trägersystemen bot verschiedene Vorteile.
Nicht von der Hand zu weisen ist der Zeitfaktor bei Transport
und Montage angesichts einer bereits »vorgewärmten« Elektronik
der Atombombe. Eine wichtige Rolle spielte natürlich auch die Tarnung
(»Maskirowka«), denn im Ernstfall musste sich ein auffälliger
Konvoi vom Sonderwaffenlager in Richtung Flugzeug in Marsch setzen,
der allzu leicht hätte ausgemacht werden können. Auch lauerten
an der Marschroute schuhkartongroße »Beobachter«. Amerikanische
Geheimdienste vergruben nämlich in der Nähe besonders wichtiger
Militärobjekte sogenannte terrestrische Sonden. Deren seismische,
strahlungsnachweisende und magnetische Sensoren im »Handtaschenformat
» bestimmten exakt Masse, Richtung und Geschwindigkeit
vorbeifahrender Fahrzeuge und Kolonnen. Die Daten wurden
gespeichert und über Satellit in die USA gesendet. Mit dem Objekt
»Paterny« konnte die sowjetische Seite diese Ausforschung jedoch
verhindern. Der nachträgliche Einbau von nuklearen Aufbewahrungssystemen
in bereits bestehende Infrastrukturen hatte sich als sowjetische
»Spezialität« offenbar bewährt.

Die andere Seite
Auch wenn die Aussage des oben erwähnten Zeitzeugen vom Flugplatz
Brand in Bezug zu einem Experimentalbau ohne einen zweiten
Beleg kritisch zu würdigen ist, lohnt ein Blick auf die Flugplätze der
NATO.
Besonderes Augenmerk verdient der zeitliche Ablauf auf beiden
Seiten, wobei sich unweigerlich die spannende Frage stellt, wer den
eigentlich als erster dieses spezielle Lagersystem einführte. Schenkte
man den Angaben jenes »Andrej« aus Brand Glauben, so wäre es die
sowjetische Seite gewesen, die an der Rüstungsspirale gedreht und
für den Schnellsteinsatz taktischer Atomwaffen gesorgt hätte. Im
Haushaltsjahr 1987 bewilligte der US-Kongress Gelder zum Bau von
sogenannten Nuclear Weapon Storage Vaults (NWSV, Nuklearwaffengrüften)
an zwei Dutzend Standorten. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden
Kernbomben üblicherweise in separaten Depots in mehr oder
weniger großer Entfernung zu den Flugbetriebsflächen bereitgehalten.
Nun aber sollten direkt an den Flugbetriebsflächen Weapon Storage
and Security Systems (Systeme zur sicheren Lagerung von Atomwaffen)
errichtet werden, welche die NWSV einschlossen. Dieses spezielle
Lagersystem ermöglichte also die Lagerung von Atomwaffen
direkt an den Trägermitteln. Der Prototyp einer Nuklearwaffengruft
wurde noch im selben Jahr von einer dem Pentagon unterstellten Forschungseinrichtung
in New Mexico der High Level Group der NATO
vorgeführt. In der Bundesrepublik Deutschland entstanden auf diese
Weise ab 1988 auf etwa sechs Basen der U.S. Air Force und der
Luftwaffe die entsprechenden baulichen Einrichtungen. Die Investitionsmaßnahme
schien erst Anfang der 1990er-Jahre zum Abschluss
gekommen zu sein. In Büchel, Standort des Jagdbombergeschwaders
33, lagern vermutlich auch heute noch in elf NWSV bis zu 20 Atombomben.
In jedem Falle auffällig ist das zahlenmäßige Missverhältnis
zwischen Ost und West. Hielt die NATO offensichtlich Hunderte von
Kernbomben in Dauerbereitschaft, so ergibt sich für die Frontbomberbasis
Brand lediglich eine einzelne Su-24 mit zwei Spezialwaffen
des Typs TN-1000/1200, was sich durch die vorgefundene Infrastruktur
belegen lässt.
(...)
 

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Danke.
Das klingt sehr überzeugend. Aber in einer nicht klimatisierten Grube mit einfacher Lüftung nach außen ein Kirschkern lagern?
Ich würde eher auf das Thema Aufklärung setzen. Ich denke nur an das Stichwort "flüssige Gase". Diese können im Bereich Infrarot sehr gut verwendet werden. Damit lassen sich Infrarotkameras betreiben. Ich könnte mir diese Anwendung gut vorstellen. Die dafür benötigten Medien müssen auch gelagert werden. Diese Behälter benötigen keine Klimatisierung.
Gruß
 
Danke.
Das klingt sehr überzeugend. Aber in einer nicht klimatisierten Grube mit einfacher Lüftung nach außen ein Kirschkern lagern?
(...)
Ich habe im Text darauf verzichtet auf dieses Detail einzugehen. In der Mailkorrespondenz mit genannten Zeitzeugen wurde mir die Klimatisierung bestätigt. Ja, die Paternys waren klimatisiert. Sofern Du Wert auf die Originalformulierung legst kann ich Dir diesen Satz zur Verfügung stellen.
 
Danke, diese Details würden mich sehr interessieren. Soweit ich mich erinnern kann, sollen die Gruben unterschiedlich gewesen sein.
Konnten diese Gruben eigentlich auch mit eingeparkten Flugzeug geöffnet werden oder musste es teilweise aus der Stellung gerollt werden?
Danke
 
Danke, diese Details würden mich sehr interessieren. Soweit ich mich erinnern kann, sollen die Gruben unterschiedlich gewesen sein.
Konnten diese Gruben eigentlich auch mit eingeparkten Flugzeug geöffnet werden oder musste es teilweise aus der Stellung gerollt werden?
Danke
November 2007, Mailauszug Zeitzeuge im Original:
... То есть, если самолет находиться на боевом дежурстве, то ядерные авиабомбы не
подвешены, а хранятся в этих самых патернах. Как ты видел на своих снимках,
в одном ангаре они выполнены в полу, а в другом - в торце ангара. Это все эксперименты.
Эти патерны были подключены к кондиционерам, в них создавался свой микроклимат,
для хранения этих бомб. ...

Das die Gruben unterschiedlich waren ist mir nicht errinnerlich. Zur letzten Frage, kann ich nicht beantworten.
 
Ich meinte im Detail. Auf den Fotos, als dieses Forum noch frei zugänglich war, waren glaube ich unterschiedliche Installationen zu erkennen.
Hat eigentlich mal Jemand nachgemessen, wo diese Gruben sich befunden haben?
 
Da diese Gruben offenbar, wenn sie einem Waffensystem zuzuordnen sind, nur zur Anbringung an den Tragflächen dienen können, wäre die Frage interessant welche Waffen das gewesen sein könnten. Mir ist eher geläufig, dass Nuklearwaffen unter dem Rumpf montiert waren (MIG 27), da die Lasten an den Tragflächen begrenzt sind. Aber ich lasse mich da gern korrigieren.

Nehmen wir mal an, die TN-1000 oder 2000 wäre das große Ding in der Mitte:
http://www.red-stars.org/IMG/jpg/Su-24_armement.jpg

Gruß Torsten
 
Zuletzt bearbeitet:
Torsten,
die ist ja nun wirklich groß. Da habe ich schon zierlichere Aggregate gesehen. Die meisten davon hingen im Schwerpunktsbereich. GrFr
 
Hallo Frank, es ging ja nur darum, ob eine Nuklearwaffe überhaupt an den Flügellaststationen angebracht werden könnte, sonst hätte sich die Frage der Gruben im Zusammenhang mit etwas nuklearem von vorn herein erledigt.

Gruß Torsten
 
Ich denke dich verstanden zu haben » an einem der möglichen 10 Lastaufhängungen und dann, soweit neben den anderen Dingern machbar, ganz aussen. Das Idealbild der Flugstabilität. Weil ja die Gruben drunter waren.
 
avsu24_5.png

Frank, wohl eher weiter innen, wenn man sich auf dem Bild mal die Anordnung für die FAB-500 ansieht.

Gruß Torsten
 
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