Brand
Bogendeckung GDF-1/16* Nummer „15-03“
Nr. 15 = Bunkernummer
Nr. 03 = Flugzeugbordnummer (Su-24 des 116. BAP oder MiG-27 KR des 911. APIB)
Luftfahrzeug: Su-24
Charakteristika Su-24 Su-24 M
Flugzeuglänge mit Staurohr, m 22,67 24,594
Tragflügelspannweite, m
- bei 69 ° Flügelstellung
- bei 16 ° Flügelstellung
10,366
17,638
10,366
17,638
Flugzeughöhe am Boden, m 5,92 6,193
Flugzeugfahrwerk, m
- Basis
- Spurbreite
8, 51
3, 31
8, 51
3, 31
Aufbau:
„Gruben“
Ausstattung
Rollmarkierungen
Rohrleitungen
Krananlage
Nebenräume
Außenanlage
„Gruben“
Es sind zwei Gruben vorhanden die sich nahe dem Eingang der Bogendeckung befinden, diese sind von dort 3,6 m entfernt. Der Abstand zueinander gestattet das problemlose Rollen einer Su-24 zwischen den Gruben, der Abstand beträgt 4,95 m.
Abmessungen
Innen: 5,7 m x 2,8 m
Außen: 6,3 m x 3,5 m
Die Grube ist 2,6 m tief, die Höhe zum nicht mehr vorhanden Deckel beträgt 2,0 m. Eine Zustiegshilfe (Leiter) und das Fundament (Verschraubung) für eine Plattform o. ä. waren nicht zu erkennen.
Bei den Gruben handelt es sich um Stahlcontainer die an Ort und Stelle zusammengeschweißt wurden. Der Boden wie auch die Wände bestehen aus Stahlplatten, sämtliche Installationen sind angeschweißt.
Ausstattung
Die technische Ausstattung der Gruben beinhaltet Elektrizität, Beleuchtung und eine Sprinkleranlage. Die Elektroanlagen sind sowjetischer Produktion, Inlands.- wie auch Auslandsproduktionen. Die Sprinkleranlage ist in jeder Grube nur auf einer Seite vorhanden mit jeweils drei Düsen die leicht nach unten ausgerichtet sind. Mit welcher Flüssigkeit diese recht einfach aufgebaute Sprinkleranlage betrieben wurde ist nicht bekannt. Es befindet sich kein Abfluß in der Grube!
Rollmarkierungen (Flugzeugfahrwerk)
Bei eingestellten Flugzeug befinden sich die Gruben im Bereich der Kabine (Frontscheibenverglasung) bis Bugspitze. Die Mitte der Grube befindet sich exakt auf Höhe der Übersichtsfunkmeßstation und Kollisionsfunkmeßstation.
Spurbreite: 3,45 m
Basis: 8,5 m
Abstand Bugfahrwerk – Bunkertore: ca. 9 m
Es sind weiterhin Markierungen vorhanden die den Gefahrenbereich der beiden Lufteinläufe aufzeigen.
Rohrleitungen
Es führen je zwei Rohrleitungen von den Gruben in einen Nebenraum, im Bereich der Flugzeugstellfläche wurden diese Rohrleitungen unterirdisch verlegt. Beide Rohrleitungen haben unterschiedliche Durchmesser, 170 mm und 220 mm. In jeder Grube sind beide Rohrstärken vorhanden. Im Bereich der Zuführung der Gruben befinden sich Wartungskanäle die durch Kanaldeckel sowjetischer Produktion abgedeckt sind. Innerhalb der Gruben sind Verschlüsse vorhanden, dort war das unidentifizierte Gegenstück montiert, die Verschraubung wurde mittels Schneidbrenner abgetrennt. Bei den Verschlüssen handelt es sich um Rohrflansche (Durchmesser 230 mm) mit Reduzierstücken um auf den jeweiligen Durchmesser der zugeführten Rohrleitungen zu gelangen. Der Abstand der Rohrflansche in der Grube beträgt zueinander 1,3 m Die Rohrleitungen variieren im Durchmesser, im Bereich der Gruben sind links 100 mm und rechts 190 mm vorhanden. Die Ausführung der Schweißnähte der Reduzierstücke war von mindester Qualität, da offensichtliche keine Originalteile verfügbar waren mußten diese selbst hergestellt werden.
Krananlage
Es sind zwei Doppel-T-Träger jeweils mittig über den Gruben an der Decke montiert. Diese dienten wahrscheinlich Laufkatzen als Führung, der Abstand beträgt ca. 8,5 m. Die Schienen beginnen blind am Eingang der Bogendeckung, sind 14 m lang und enden in der Mitte der Bogendeckung (Anschlagklotz). Einrichtungen zur Bedienung einer Krananlage wurden nicht erkannt, lediglich manuelle Vorrichtungen am Boden für Stahlseile.
Nebenräume
Zusätzlich zu den üblicherweise vorhanden Nebenräumen wurden nachträglich zwei weitere Räume angebaut. Der Zugang befindet sich außen von der Seite. In einen dieser Räume führen die beiden Rohrleitungen, eine weitere auffällige Verbindung zur Bogendeckung besteht nicht. In besagtem Raum enden die Rohrleitungen, dort befand sich eine völlig unklare Einrichtung. Über dieser Einrichtung befanden sich Öffnungen in der Decke für zwei Rohrleitungen und eine Kanal. Darüber befinden sich drei Rohre (hellblau) die ca. eine Meter aus der Bogendeckung ragen. Der Raum (Nummer 4) hat eine Breite von 2,6 m und wurde aus den normalen Militärbausteinen gemauert. Innerhalb dieses Raumes ist eine kleine Kammer eingebaut in der sich die Lüftungsanlage befand, der entsprechende Schacht ist von außen deutlich zu erkennen. Neben dem beschriebenen Raum liegt ein weiterer sehr viel kleinerer Raum der durch eine massive Stahltür gesichert war. Dort waren an der Wand Halterungen für Elektrobetriebskästen oder anderes. Dieser sehr viel kleinere Raum (Nummer 5) ist nicht gemauert sondern wie die Gruben ein Stahlcontainer der hermetisch abgeriegelt war. Durch verschiedene Öffnungen laufen sämtliche Leitungen die neben den beiden Hauptrohrleitungen zu den beiden Gruben führen.
Außenanlage
In der Umgebung des Bunkers Nummer 15 etwas Interessantes das erwähnt werden muß. Unmittelbar hinter dem Bunker ein Verteilerhaus für Elektroanlagen das offensichtlich nie fertig wurde. Auf dem Luftbild des Flugplatzes Brand ist zu erkennen das die entsprechende Bogendeckung eine Sonderzone war. Die Bogendeckung befand sich innerhalb eines quadratischen Sicherheitsstreifen, dieser war nicht mit Bäumen bewachsen und zeichnet sich deutlich auf dem Originalluftbild von 1991 ab. Der Sicherheitsstreifen ist jedoch nicht mit dem Sicherheitsstreifen des unmittelbar NO liegenden Waffenlager zu vergleichen, dieser war gänzlich ohne Bewuchs. Dieses Waffenlager für Flugzeugmunition wurde frühestens 1980 errichtet, es könnte daher ein Zusammenhang mit dem Einbau der unidentifizierten Einrichtung (Anfang der achtziger Jahre) in die Bogendeckung Nr. 15 bestehen.