Atomwaffenlager der GSSD

R12

Und ein R12-Startplatz zu/bei Neuthymen. Nach frustriender Suche nach etwas anderem zum Ausklang des Tages noch mal angefahren, ausgemessen und ein halbes Bier geteilt:

Startring für Starttisch R12M.jpg
 
Hallo @AndreM1965, hast du dir das Luftbild via Internet besorgt oder bei der Verwaltung in Sachsen-Anhalt? Von der in der Quellenangabe genannten Stelle habe ich noch nichts verwendet. Ich danke dir sehr für eine Info und Hilfe und finds schön, dass wieder was hiersteht :)
 
Du musst dich dort registrieren, ein paar Fragen beantworten und das war es dann. Die meisten Aufnahmen sind kostenpflichtig.
 
Luftaufnahme vom Areal der beweglichen Raketen-technischen Basis Altengrabow aus dem Jahr 1979

Anhang anzeigen 114287
AndreM1965, vielen Dank für das Upload des Luftbildes!!!
Die beiden Bunker und die Verladebuchten für die sowjetische Nuklearsprengköpfe befanden sich nach meinen Informationen ziemlich in der Mitte dieses Luftbildes. Bei Google Earth: 52 11 21, 12 09 52 (beste Ansicht in 2008).

Hier noch drei Impressionen aus dem südöstlichen Bereich des Luftbildes, aus der alten, und dann nachgenutzten Wehrmachts-Muna (abgelichtet in 7/2022):

Wehrmachtshalle.JPG

Soviet Goodbye 93.jpg

Winter 1944.JPG

Gutgehn!
 
ich stells mal hier rein; ballisitische Raketen, allerdings nicht auf DDR- Gebiet:
kennt jemand die Anlage? Sieht nach Sonderwaffenlagder aus

FA
 
Moin. Ich sortiere gerade meine kleine Datenbank. Aus diesem Anlass möchte ich noch ein mal Bezug auf den fast 20 Jahre alten Thread nehmen:

Es scheint viele unterschiedliche und teilweise auch falsche Informationen zu den Atomsprengkopf- und Atommunitionslagern zu geben.

Im ersten Teil beziehe ich mich auf folgende Tabelle:


Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind das 17 Objekte mit "Lagerbunker für nukleare Munition". Dort bezeichnet als Typ S1 bis S4.

S1 Basalt:
Brand
Finsterwalde
Lärz

S2:
Lychen II Himmelpfort
Stolzenhain

S3 Granit-2
Altes Lager Jüterbog
Damgarten (Ribnitz)
Falkenberg
Köthen
Merseburg
Neuruppin
Parchim
Wittstock
Großenhain
Templin
Werneuchen

S4 Granit-3:

Nicht nach Bauwerk aufgelistet:
Neuthymen
ab 1969 Lager der 152. Raketenbrigade Waren
Vogelsang Groß Dölln
https://www.sachsenschiene.net/bunker/dep/dep_170.htm
bis 1988 Lager der 152. Raketenbrigade Waren



Die anderen Objekte haben "Lagerbunker für konventionelle Munition an/auf Flugplätzen":
Allstedt
Brandis
Finow
Mahlwinkel
Neu-Welzow
Zerbst


An anderer Stelle als "Sonderwaffenlager" bezeichnet, in der Wikipedia als Operationsbasis gelistet:
Operationsbasis Bischofswerda
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsbasis_Bischofswerda
Frühjahr 1984 die 119. Raketenbrigade und die 2454. Bewegliche Raketentechnische Basis
Operationsbasis Königsbrück
Operationsbasis Waren
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsbasis_Waren
Reservegefechtsstand 152. Selbständige Garde-Raketenbrigade
Operationsbasis Wokhul
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsbasis_Wokuhl
Hauptgefechtsstand 152. Selbständige Garde-Raketenbrigade


Ich habe Schwierigkeiten abzugrenzen, welche davon wirklich als Sonderwaffenlager für nukleare Sprengköpfe genutzt wurden und welche zur Lagerung anderer Waffen dienten. Man unterscheidet auch zwischen permantem Lager in Freidenszeiten und vorübergehendem Lager?

Ein Bauwerk, welches "einfach so" und "alleine" auf einem Flugplatz steht, erfüllt nicht unbedingt die Kriterien, oder?
- müssen es mindestens 2 Bunker sein? Da würden die Objekte mit nur einer "Röhre" ausscheiden.
- Klimaanlage
- erhöhte Sicherung, zB HSA
- Lager für Zünder extra
- Kran oder Verladerampe
- Wache

Engere Auswahl:
Brand
Finsterwalde
Lärz
Lychen II Himmelpfort
Stolzenhain
Großenhain
Templin
Altenburg


Was habe ich vergessen, was ist falsch?
 
Moin. Ich sortiere gerade meine kleine Datenbank. Aus diesem Anlass möchte ich noch ein mal Bezug auf den fast 20 Jahre alten Thread nehmen:



Im ersten Teil beziehe ich mich auf folgende Tabelle:


Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind das 17 Objekte mit "Lagerbunker für nukleare Munition". Dort bezeichnet als Typ
S1 Basalt:
Brand
Finsterwalde
Lärz

S2:
Lychen II Himmelpfort
Stolzenhain

S3 Granit-2
Altes Lager Jüterbog
Damgarten (Ribnitz)
Falkenberg
Köthen
Merseburg
Neuruppin
Parchim
Wittstock
Großenhain
Templin
Werneuchen

S4 Granit-3:

Nicht nach Bauwerk aufgelistet:
Neuthymen
ab 1969 Lager der 152. Raketenbrigade Waren
Vogelsang Groß Dölln
https://www.sachsenschiene.net/bunker/dep/dep_170.htm
bis 1988 Lager der 152. Raketenbrigade Waren



Die anderen Objekte haben "Lagerbunker für konventionelle Munition an/auf Flugplätzen":
Allstedt
Brandis
Finow
Mahlwinkel
Neu-Welzow
Zerbst


An anderer Stelle als "Sonderwaffenlager" bezeichnet, in der Wikipedia als Operationsbasis gelistet:
Operationsbasis Bischofswerda
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsbasis_Bischofswerda
Frühjahr 1984 die 119. Raketenbrigade und die 2454. Bewegliche Raketentechnische Basis
Operationsbasis Königsbrück
Operationsbasis Waren
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsbasis_Waren
Reservegefechtsstand 152. Selbständige Garde-Raketenbrigade
Operationsbasis Wokhul
https://de.wikipedia.org/wiki/Operationsbasis_Wokuhl
Hauptgefechtsstand 152. Selbständige Garde-Raketenbrigade


Ich habe Schwierigkeiten abzugrenzen, welche davon wirklich als Sonderwaffenlager für nukleare Sprengköpfe genutzt wurden und welche zur Lagerung anderer Waffen dienten. Man unterscheidet auch zwischen permantem Lager in Freidenszeiten und vorübergehendem Lager?

Ein Bauwerk, welches "einfach so" und "alleine" auf einem Flugplatz steht, erfüllt nicht unbedingt die Kriterien, oder?
- müssen es mindestens 2 Bunker sein? Da würden die Objekte mit nur einer "Röhre" ausscheiden.
- Klimaanlage
- erhöhte Sicherung, zB HSA
- Lager für Zünder extra
- Kran oder Verladerampe
- Wache

Engere Auswahl:
Brand
Finsterwalde
Lärz
Lychen II Himmelpfort
Stolzenhain
Großenhain
Templin
Altenburg


Was habe ich vergessen, was ist falsch?
 
Bei solchen Auflistungen steht immer auch die Frage im Raum auf welchen Zeitraum sich das bezieht. Manchmal existierten Sonderwaffenlager nur für einen kurzen Zeitraum. Da gibts dann nicht mal Belege dafür wo die sich überhaupt befanden. Mitunter gibt es Vermutungen weil ein entsprechendes Bauwerk die Zeit überdauerte und als Sonderwaffenlager hätte wohl benutzt werden können. Da kann man dann nur maximal den Standort der Stationierung eines Waffensystemes angeben, hier ist so ein Beispiel:
Das ist das was @AndreM1965 wohl meinte.

Vergleichsweise etwas länger der Zeitraum der Existenz eines Sonderwaffenlagers ist das Thema der SS-12, von dir als Operationsbasis bezeichnet.
Da gibt es dann Granit- oder FB75-Bunker die als Sonderwaffenlager dienten. Die es in jedem Standort gab an denen das Waffensystem stationiert wurde - auch in den Kasernen. Hier gibts auch sog. "vergessene" Standorte, jene die nur zeitweise zur Beginn der Stationierung benutzt wurden. Selbst dort gabs Sonderwaffenlager.

Manchmal "wanderten" Sonderwaffenlager - auf einem Flugplatz - umher. Erst in einer Flugzeughalle, später in einem Granit-Bunker. Nur wie zählt man sowas, als eins oder zwei? Es kann auch vorkommen das der erste exakte Standort bzw. die Art des verwendeten Gebäudes zur Unterbringung - auf einem Flugplatz - überhaupt nicht bekannt wurde. Es ist bekannt das die betreffende Einheit (RTB) auf dem Flugplatz war aber eben nicht wo genau die Atombomben gelagert wurden.

Etwas ungewöhnlich das unerwähnte Sonderwaffenlager in der Flugabwehrraketenstellung Wendgräben. Ab 2010 gabs zu diesem Thema eine umfangreiche Diskussion. Mit fatalen Ausgang für einen Teilnehmer der Zweifel an diesem Detail hatte.

Was das Thema dieser Sonderwaffenlager und temporären Sonderwaffenlager auf den Flugplätzen betrifft, es gab auch Granit-Bunker mit einer Stellfläche (Verladeplatz) und einer Mauer drumherum vor selbigen Eingangsbereich. Diese hatte ich mal als temporäre Sonderwaffenlager bezeichnet. Die würde ich nicht als Sonderwaffenlager bezeichnen und mitzählen im Sinne einer Aufzählung.

Ingesamt wird somit eine Datenbank immer länger, wenn man den Zeitpunkt der Darstellung außer Acht lässt. Im Maximum sind wir in Ostdeutschland irgendwo um die Zahl 40 herum unterwegs.
 
Bei solchen Auflistungen steht immer auch die Frage im Raum auf welchen Zeitraum sich das bezieht. Manchmal existierten Sonderwaffenlager nur für einen kurzen Zeitraum. Da gibts dann nicht mal Belege dafür wo die sich überhaupt befanden. Mitunter gibt es Vermutungen weil ein entsprechendes Bauwerk die Zeit überdauerte und als Sonderwaffenlager hätte wohl benutzt werden können. Da kann man dann nur maximal den Standort der Stationierung eines Waffensystemes angeben, hier ist so ein Beispiel:
Das ist das was @AndreM1965 wohl meinte.

..........
Ja, unter anderem meinte ich diese.

Aber auch Torgau, Hohenleipisch, Altengrabow.....

Und was ist mit den RTBs für die 20 selbständigen Raketenabteilungen? Wo waren diese? Wurden die jeweiligen Gefechtsköpfe in einer RTB der entsprechenden "Armee" gelagert? Oder............
 
Ich habe Schwierigkeiten abzugrenzen, welche davon wirklich als Sonderwaffenlager für nukleare Sprengköpfe genutzt wurden und welche zur Lagerung anderer Waffen dienten.

Um es noch komplizierter zu machen: Unter Sonderwaffen wird nicht nur A, sondern ABC subsumiert. In den Diskussionen wird aber immer nur auf A eingegangen. Tatsächlich lagerten aber auch chemische Sonderwaffen in der DDR. Ein mögliches/vermutliches/sehr wahrscheinliches Sonderwaffenlager für C befand sich im Raum Jüterbog. Der Aufbau war sehr ähnlich zu den nachgenutzten Wehrmachtslagerbunkern.


Man unterscheidet auch zwischen permantem Lager in Freidenszeiten und vorübergehendem Lager?

Das ist eine der ganz großen Streitfragen unter den ernsthafteren Forschern. Es ist praktisch nicht beantwortbar, ob es Lager gab, die nur in Spannungsperioden belegt waren. Ich neige zu der These, dass die Lager ständig belegt waren, da den für die 1. Westfront vorgesehenen Truppen keine Vorbereitungszeit zugestanden wurde. These - beweisbar ist das nicht. Da würde nur ein Blick in Originalakten helfen.
 
Moin. Vielen Dank für eure Antworten.

Ich hänge immer noch an der Aussage, dass die Sonderwaffen, insbesondere A Waffen, nur mit Klimaanlage gelagert werden konnten oder durften. Das wurde mir erzählt bei der Führung im Granit-2 in Großenhain.

Ich nehme an, dass es strenge Vorschriften gab, wie die empfindliche Technik zu lagern und zu bewachen ist. Eine Lagerung über einen längeren Zeitraum bei falscher Luftfeuchtigkeit und oder schwankenden Temperaturen könnte der Technik schaden. Sicher muss man das für die verschiedenen Waffensysteme getrennt betrachten.

Was ist dran an dieser Sache? Das würde aus technischer Sicht eine "einfache" Flugzeugdeckung ausschließen. Zumindest für einen längeren Zeitraum.
 
Es waren bzw. sind doch auch amerikanische Sonderwaffenlager zu besichtigen gewesen, waren diese auch so aufgebaut wie die Sowjetischen. Hat da mal einer einen Vergleich angestellt?
 
Moin

Das waren ganz normale große Erdgedeckte Munitionshäuser.
Im vorderen Teil war noch so ein Drahtkäfig wohl zur elektrischen Abschirmung ?
Sonst war da ausser Licht nix drin.

Allerdings aussen war das ein Hochsicherheitstrackt mit verbunkertem Wachgebäude und Mehrfachzaunanlage.

Im inneren Sperrkreis hatten nur die Amerikaner Zutritt, bewacht wurde das ganze von der BW.
 
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