Tschernobyl: Kernkraftwerk

Au ha.
Zur Eindämmung des Neutronenstroms eignen sich chem. Elemente mit "großem Neutronen- Einfangquerschnitt" - genau das, was in den Steuerstäben drin ist.
Auch als "Neutronengifte" bezeichnet. Es gibt da so Einige. Namentlich auch die, die sich beim Reaktor- Regelbetrieb selbst bilden - und auch wieder zerfallen, den sonst, bzw. bei schlechter Einregelung würde der Atomofen "absaufen" und seine Neuzündungsfähigkeit ("kritisch werden") verlieren.

Genau das soll auch zum Unglück ein paar DUtzend Meter weiter oben geführt haben, als das Betreiberkollektiv hektisch die Steuerstäbe rausgefahren haben ,um den drohenden Stillstand zu verhindern.

FA
 
Und hier die Stellungnahme des Kraftwerksbetreiber dazu:

Refutation of the information about potential risks


Due to the news published in the media and wide public discussions of the potential risks of “an uncontrolled release of nuclear energy” from the fuel-containing materials located inside the Shelter after the NSC was put into the design position, we communicate the following.
Following installation of the NSC Arch into its design position over the Shelter, certain IAMS sensors were tracking increase of neutron activity in the accumulations of fuel-containing materials (FCM) located in room 305/2 in subreactor slab melting area. This situation had been predicted by the ISPNPP before the NSC Arch was slid over, and was taking place due to drying of overmoistened environment of black lava-like FCM (LFCM) layer which is located higher (at elev. +9.00 ÷ + 9.70) than potentially nuclear-hazardous FCM (NFCM). ISPNPP experts predict that the NFCM will be further constantly contributing to the neutron activity level registered by the IAMS sensors. The total neutron activity will continue to slightly rise due to decrease of water content in LFCM layer located above the NFCM, until an optimal ratio of water and fuel is achieved. Should the environment be further dried, the neutron flux density is predicted to be slightly decreased or there will be abnormally long period of constant values of neutron flux density.

For the purpose of ensuring safe state of the Shelter, the FCM accumulations inside the Shelter are being constantly monitored by technical means of the Nuclear Safety Monitoring System (NSMS) which is part of the Integrated Automated Monitoring System (IAMS) of the Shelter.
Over the whole period of monitoring since installation of the NSC into the design position, no exceeding of safe operation limits has been observed. Currently, the sensors tracking the neutron flux density show constant values in all premises with no trends to rise and the current levels do not pose threat of self-sustained chain reaction of fission. To ensure safe state of the Shelter there are safety systems in place, including systems for maintaining FCM in a subcritical state. Should the safe operation limits for neutron flux density be exceeded, neutron absorbing solution shall be sprayed to the neutron density rise area according to the Shelter operating procedure For the purpose of ongoing state assessment of the FCM contained inside the Shelter and prediction of their long-term behavior, in 2018 the ISPNPP developed «The Programme for Monitoring the Shelter Fuel-Containing Materials (Nuclear and radiation safety of the Shelter)».
The results to be obtained from the performance of works under this Programme will be used for development (if necessary) and implementation of measures to prevent adverse effects of FCM deterioration. However, it is necessary to implement FCM monitoring activities within several years once all the processes of change to temperature and humidity conditions stabilize and it is possible to predict the FCM behavior more accurately and ensure their nuclear safe state.

https://chnpp.gov.ua/en/infocenter/news/5817-refutation-of-the-information-about-potential-risks
 
Auf dem Gelände des Biosphärenreservats Tschornobyl werden in diesem Jahr die Stationen zur Beobachtung der Vogelwelt und Campingplätze für Birdwatcher eingerichtet werden.

Das gab das Biosphärenreservat Tschornobyl bekannt. Das Projekt wird im Rahmen des Programms UNDP-GEF Small Grants gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Ecological space -2020 realisiert. Es sollen fünf Birdwatching-Türme gebaut werden.

Laut dem Biosphärenreservat hat das Gebiet um das stillgelegte Atomkraftwerk ein großes Potential für die Vogelbeobachtung. Das Gebiet liegt an der Kreuzung der Routen für Zugvögel. In der Saison überfliegen es von 30.000 bis 50.000 Gänse, 150.000 bis 200.000 Entenvögel und bis 1,5 Millionen anderer Vögel. Im Reservat leben auch verschiedene Vogelarten wie Storchenvögel, Regenpfeiferartige, Gänsevögel und andere Arten.

https://www.ukrinform.de/rubric-oth...-und-campingplatze-fur-touristen-geplant.html
 
Hier mal ein Kompliment an die Reiseleitung bei der (längeren) September-Tour. Martin, diese drei Tage waren für mich ein Jahreshöhepunkt, beeindruckend und "ergiebig". Auch wenn nicht alles geklappt hat, Danke dafür!

Des weiteren bin ich immer wieder erstaunt über deine Flexibilität. So z.B. die Nutzung einer total lausigen, aber analogen Prypjat-Karte auf Butterbrotpapier vom vergangenen Abendessen (die ich natürlich aufbewahrt hatte). Hier das Bild dazu:

Butterbrotpapier.jpg
Von links nach rechts: "Guide" Julia, ein etwas genervter Stefan B., der aktive Reiseleiter M.K., ein Kopf, "Dr. Semmelrogge/Dr. House".

Gutgehn, Christian
 
Bei der Gelegenheit ein Buchtipp, resultierend aus der Reiselektüre eines der Mitreisenden, am Nachfolgewochenende verschlungen:
Mitternacht in Tschernobyl: Die geheime Geschichte der größten Atomkatastrophe aller Zeiten von Adam Higginbotham

Aus Gründen noch ein Link bezüglich "Jupiter": https://de.wikipedia.org/wiki/Coordinating_Committee_on_Multilateral_Export_Controls

Hier Übersichtsbild der neuen Technikausstellung, auf dem Gelände des ATP, die exakte dt. Übersetzung dafür habe ich noch nicht ermitteln können, eine Art kommunaler Fahrzeugpark. Das andere Bild zeigt den Rohbau vom Kontrollraum Reaktor Nummer 5.
 

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Bei der Gelegenheit ein Buchtipp, resultierend aus der Reiselektüre eines der Mitreisenden, am Nachfolgewochenende verschlungen:
Mitternacht in Tschernobyl: Die geheime Geschichte der größten Atomkatastrophe aller Zeiten von Adam Higginbotham

Auch ich kann dieses Buch nur empfehlen, auch wenn es z.T. zu reißerisch, zu ausschmückend, zu "amerikanisch" daherkommt.
Mein Fazit: Enorm viele spannende Fakten! Aber was interessiert mich der Haar- oder Bartschnitt der Kraftwerksangstellten? Trotzdem, unbedingt lesen!
 
Für den Hinweis auf folgendes Wandbild in Prypjat nochmals mein Dank an Martin K.!

Die große Freiheit.jpg

Habe inzwischen dann auch mal die Vorlage/das Original gefunden. Es handelt sich tatsächlich um die "Nachmalung" eines Bildes des sowjetischen Künstlers Alexander Deineka. Gemalt 1944, deutscher Titel: Die große Freiheit. Hängt wohl eigentlich in St. Petersburg, 2019 war es in einer Ausstellung in Paris:
https://www.grandpalais.fr/fr/article/alexandre-deineka-et-le-culte-du-corps
 
Analyse zum Aufenthalt der russischen Streitkräfte in Tschernobyl:
Interessant ist die dort verlinkte Karte --> https://map.safecast.org/?y=51.3876&x=30.0814&z=14&l=0&m=2

@fernaufklärer hilf mir mal bitte - so doll ist die Strahlung doch gar nicht?

Hellgelb sind 10 µSv, das ist das stärkste, was die Soldaten da abbekamen. Sagen wir 14 Tage mal 24 Stunden == 336 Stunden. Das mal 10 µSv == 3360 µSV, also grob 4 mSv. Wenn ich das recht in Erinnerung habe, wären 20 mSv pro Jahr grad so vertretbar.

Ich bin mir ob der Aussage aber nicht sicher, daher an @fernaufklärer und alle die Bitte: Ggf. Widerspruch äußern.

P.S: Ahh, Moment -Korrektur: Diese Karte scheint nicht die Aufenthaltsorte/-wege der russischen Soldaten zu zeigen, sondern andere Messungen, vgl. Berlin.
 
Fachliche Einschätzung bei dem Thema dringend geboten. Die einen sagen das war für die Russen harmlos gewesen und die anderen sagen innerhalb der nächsten 12 Monate sind die qualvoll verreckt. 70 Soldaten sollen in Belarus in speziellen Klininken eingeliefert worden sein, ein Toter bereits.
Es geht um jene die dort campierten.
 
Fachliche Einschätzung bei dem Thema dringend geboten.
Auf der verlinkten Karte siehst Du so eine Art Track - als wenn jemand mit einem Geigerzähler mit Koordinatenmessung rumgefahren ist.

Alle auf der Karte sichtbaren Tracks erscheinen mir ungefährlich - aber dazu muss auch @fernaufklärer was sagen: Ich bin da Laie, er ist da Profi.

Auf der Karte sieht man einen Track, der Richtung rote Zone (roter Wald) geht - da gehen die Werte hoch. Aber der Typ ist dann nicht in den Wald gegangen: Werte für diese Regionen fehlen in der Karte.

Wenn wir nun unterstellen, dass Kolja da mit Panzern rein ist und die Panzer da einbuddelte und ordentlich Staub entstand - dann würde es für die Soldaten wohl wirklich gefährlich.

Stichwort Dosisleistung - wenn es ganz dumm kommt, werden wir dieses Wissen ja brauchen:
Gemessen wird die aktuelle Strahlung, also beispielsweise 6 µSv. Übrigens sind 1.000 µSv == 1 mSv, das mal merken.

Der Punkt ist aber, dass es über die Zeit geht.
Also eine Stunde 6 µSv ist klar. Zwei Stunden machen aber 12 µSv.

@fernaufklärer, nun hilf doch mal! Gab ich das alles richtig wieder?
 
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