Mit dem StasiUnterlagenGesetz hat sich die Staatshoheit ein Instrument geschaffen, indem sie es selbst ist, die letztlich kontrolliert, wessen Akten wozu benutzt werden.
Naja - irgendwer muss nun halt Regeln aufstellen und kontrollieren.
Einerseits kann damit Lynchjustiz verhindert
Komm runter. BStU kam erst 1992 in die wirkliche Arbeitsfähigkeit. Und selbst ich, der sehr früh einen Antrag stellte, sah 96 seine Akte. Vorher war der Zustand "keine Akten ansehen" - hattest Du irgendwie den Eindruck, dass der Mob lynchte?
Besser eine Enquete- Kommission über die TreuhandDiktatoren – wie @ Gerd meinte.
Auch das ist Dir vermutlich nicht aufgefallen - selbst die gab es schon. DIe empfiehlt dem Bundestag, das BStU-Archiv in das BArch zu überführen und den Deckel drauf zu tun.
Ich glaube, dass Du (und nicht nur Du) zwei Denkfehler hast:
1) Persönliche Akte - Rache.
Das stimmt eben gerade nicht. Die Leute wollen einfach nur wissen, was die Stasi fand.
2) Viel wichtiger: Die Masse der Stasi-Akten haben garnichts mit Personenakten zu tun. Und sind ein reicher Forschungsschatz. Du glaubst nicht, was ichda alles sah.
Wir können es kurz und knackig machen:
Alle die, die die Schließung des BStU-Archivs fordern - haben ein schlechtes Gewissen. Sie haben Angst! Die echten IM ja sowieso. Aber auch viele andere haben Angst - wurden sie etwa als IM geführt? Und noch andere haben Angst: Anschwärzen ging in der DDR ja schnell, dafür brauchte es doch gar keine Stasi. Alle die haben Angst, dass das in den zerrissenen Akten stehen könnte.
Der eigentliche Schatz sind die Sachakten.
Ich weiß aber sehr genau, wer Angst hat, wer an irgend einer Stelle ein schlechtes Gewissen hat. Denn die sehen gar nicht, dass die Masse der Akten Sachakten sind - fordern aber immerzu die Verbrennung oder mindestens Schließung.
Es ist ganz süß - die mit dem schlechten Gewissen melden sich ganz freiwillig selbst.